Taekwondo zum Stressabbau

Stressabbau mit Taekwondo

Taekwondo zum Stressabbau. Diese Studie untersuchte, ob Taekwondo Training Studierenden helfen kann, Stress besser zu bewältigen. Der innovative Ansatz zielte darauf ab, Studierenden an einer Großstadtuniversität zu mehr emotionaler Ausgeglichenheit, innerem Frieden und ganzheitlichem Wohlbefinden zu verhelfen – körperlich, geistig und seelisch. Bisher gab es keine vergleichbare Studie.

Die Forschung war multidisziplinär angelegt und bezog Erkenntnisse aus Hochschulbildung, Psychologie, Pflegewissenschaft, Soziologie, Philosophie und Sport. Ursprünglich sollten zehn Studierende teilnehmen, doch am Ende waren es acht. Die Studie stand allen Bachelor-Studierenden der Universität offen. Mithilfe der Phänomenologie wurden zentrale Themen identifiziert, die mit den Stresserfahrungen der Teilnehmenden zusammenhingen.

Die Ergebnisse lieferten neue Erkenntnisse darüber, wie die Studierenden durch Taekwondo Strategien zur Stressbewältigung entwickelten. Dies trug dazu bei, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auf ganzheitlicher Ebene zu stärken. Eignet sich Taekwondo zum Stressabbau?

Einleitung – Stress mit Kampfsport / Taekwondo bewältigen

Stress im Studium ist ein zunehmendes Problem, das sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirkt. Viele Studierende fühlen sich unter Druck, was ihr Selbstwertgefühl und ihr akademisches Selbstkonzept beeinträchtigt. Zwar sind nicht alle gleichermaßen betroffen, doch Studien zeigen, dass ein großer Teil der Studierenden unter Stress leidet. Beispielsweise berichtete 2013 fast ein Drittel der US-Studierenden über depressive Verstimmungen, und etwa die Hälfte gab an, von Ängsten überwältigt zu sein.

Hinzu kommt, dass ungesunde Bewältigungsstrategien Stress oft noch verstärken – besonders wenn es darum geht, soziale Bindungen im Uni-Alltag aufzubauen. Viele wissen nicht, wie sie mit stressigen Situationen umgehen sollen, und greifen stattdessen auf schädliche Verhaltensweisen zurück: übermäßigen Alkoholkonsum, unkontrolliertes Essen oder sogar selbstverletzendes Verhalten.

Unterstützungsangebote wie psychologische Beratung können helfen, doch ein weiterer wirksamer Ansatz ist körperliche Bewegung. Sport trägt nachweislich zur mentalen Gesundheit bei und fördert das Wohlbefinden. Ebenso spielt die psychologische Komponente eine Rolle – etwa die Fähigkeit, Hoffnung zu entwickeln, um schwierige Phasen zu meistern.

Bisher gab es nur eine Studie, die den Einfluss von Taekwondo auf die Stimmung von Studierenden untersuchte. Allerdings konzentrierte sich diese Forschung weder auf ganzheitliche Gesundheit noch auf langfristige Effekte. Genau hier setzt diese Studie an: Sie untersucht, wie Taekwondo über einen längeren Zeitraum Stress abbauen und das Wohlbefinden steigern kann. Die Idee ist, dass Studierende durch das Training lernen, belastende Energien in positive Bahnen zu lenken – und so besser mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können.

Taekwondo / Kampfsport und Stressabbau

Warum Taekwondo?

Kampfkünste wie Taekwondo werden seit Jahrhunderten praktiziert, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Im Kern geht es bei Taekwondo nicht um Aggression, sondern um Friedfertigkeit. Die Philosophie dahinter betont Respekt, Selbstbeherrschung und den Einsatz von Kampftechniken nur als letztes Mittel.

Ursprünglich in Korea entwickelt, verbindet Taekwondo östliche Weisheit mit praktischer Lebensphilosophie. Es lehrt, wie man Herausforderungen mit innerer Stärke begegnet – eine Fähigkeit, die heute weltweit geschätzt wird. Durch regelmäßiges Training können Studierende nicht nur körperliche Fitness, sondern auch mentale Resilienz und emotionales Gleichgewicht entwickeln.

Diese Studie zeigt, wie Taekwondo als Werkzeug zur Stressbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung genutzt werden kann – und damit einen Beitrag zur ganzheitlichen Gesundheit leistet.

Olympischer taekwondo Wettkampf

Die Bedeutung von Taekwondo und seine olympische Anerkennung

Taekwondo genießt weltweit große Beliebtheit – nicht zuletzt, weil es seit 2000 olympische Disziplin ist. Nach Judo, der ersten Kampfkunst im olympischen Programm, war Taekwondo die zweite, die diesen Status erreichte. Diese Entwicklung lässt vermuten, dass künftig noch weitere östliche Kampfkünste folgen könnten.

Durch ihre globale Verbreitung tragen Kampfsportarten wie Taekwondo dazu bei, traditionelles Wissen und kulturelle Werte zu bewahren. In den USA lernen bereits viele Kinder Taekwondo kennen – oft auf Initiative ihrer Eltern, die sich davon mehr Selbstvertrauen, Disziplin und bessere schulische Leistungen versprechen. Für manche Kinder ist das Erlangen des schwarzen Gürtels ein wichtiges Ziel. Heute sind einige von ihnen erwachsen und studieren – und setzen ihr Training an der Universität fort. Wo Taekwondo als Hochschulsport angeboten wird, steigt die Nachfrage stetig.

Einblicke aus dem Universitäts Taekwondo Club

Die Studie stützt sich auch auf Erfahrungen aus einem Taekwondo-Club an einer Großstadtuniversität. Die Wahl fiel bewusst auf Taekwondo, weil es traditionell innere Balance, Harmonie und Friedfertigkeit fördert.

Gegründet im Sommer 2014 vom Autor dieser Studie gemeinsam mit Studierenden, entwickelte sich der Club schnell: Obwohl mindestens zehn Mitglieder für die Gründung nötig waren, meldeten sich deutlich mehr Interessierte. Als Betreuerin des Clubs beobachtete die Autorin, wie Teilnehmer nicht nur körperlich fitter wurden, sondern auch emotional und sozial wuchsen. Einige berichteten, dass sie durch das Training besser mit Mobbing oder Konflikten umgehen konnten – sei es an der Uni oder im Arbeitsleben. Andere betonten, wie wichtig es sei, selbst in hitzigen Situationen die Kontrolle über Handlungen und Emotionen zu behalten.

Ein Taekwondo Großmeister (8. Dan) unterstützt den Club als Trainer und vermittelt die philosophischen Grundlagen des Taekwondo. Sein Ansatz geht über reines Fitness Training hinaus: Es geht um die Entwicklung von Körper, Geist und Charakter.

Obwohl es an der Universität viele Sportangebote gibt, wächst die Taekwondo Gemeinschaft stetig. Die regelmäßigen Gürtelprüfungen und die Teilnahme an Wettkämpfen motivieren die Studierenden zusätzlich. Bislang war jedoch unklar, wie sich das Training über einen längeren Zeitraum (z. B. zwei Monate) auf Stressbewältigung und Wohlbefinden auswirkt – eine Lücke, die diese Studie schließen soll.

Taekwondo Studenten

Ablauf einer typischen Taekwondo Trainingseinheit

Eine gewöhnliche Trainingseinheit dauert etwa eine Stunde und beginnt mit kurzer Meditation, um Geist und Körper zu zentrieren. Anschließend folgen Dehnübungen, um Verletzungen vorzubeugen und die Flexibilität zu verbessern.

Der Hauptteil besteht aus Trittkombinationen und „Poomsae“ (Bewegungsabläufe), die an einen imaginären Gegner erinnern. Hier geht es darum, Techniken auswendig zu lernen – ohne Aggression, sondern mit Präzision und Achtsamkeit.

Das Training endet traditionell mit einer Verbeugung gegenüber dem Trainer und den Mitschülern – ein Zeichen des Respekts und der gegenseitigen Wertschätzung.

Wie wurde die Studie durchgeführt – Taekwondo zum Stressabbau

Die Teilnehmer dieser Studie wurden interviewt und  ihre subjektive Erfahrungen wurden  erfasst.

Die Datenerhebung erfolgte durch Interviews mit acht Teilnehmern – jeweils vor und nach dem zweimonatigen Taekwondo-Programm. Die Fragen zielten darauf ab, Veränderungen im Stressempfinden und im Umgang mit Herausforderungen zu dokumentieren. Die Auswertung identifizierte wiederkehrende Themen und Muster in den Erfahrungen der Probanden.

Die Studie „Taekwondo zum Stressabbau“ wurde von der Ethikkommission der Universität geprüft und genehmigt. Durch diesen Ansatz konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden, wie Taekwondo Studierenden helfen kann, Stress abzubauen und ihr Wohlbefinden zu steigern.

Analyse der Studie – reduziert das Taekwondo Training Stress?

Der Analyseprozess verlief in mehreren Schritten:

  1. Kategorienbildung: Die Antworten der Teilnehmenden wurden zunächst nach Häufigkeit und Inhalt gruppiert.
  2. Themenidentifikation: Aus diesen Kategorien wurden übergeordnete Themen abgeleitet, die die Stresserfahrungen widerspiegeln.
  3. Beispielauswah: Typische Zitate der Teilnehmenden wurden ausgewählt, um die Themen zu veranschaulichen.
  4. Interpretation: Die Ergebnisse wurden sowohl einzeln als auch im Zusammenhang betrachtet, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

Durchführung der Untersuchung – Kampfsport reduziert Stress

Ursprünglich sollten zehn Studierende teilnehmen, aber letztlich waren es acht. Rekrutiert wurde über Campus-Flyer und Mundpropaganda im Taekwondo-Club der Universität. Die Ethikkommission (IRB) genehmigte das Vorgehen.

Ablauf der Studie:

Erstinterview: Vor Beginn des Taekwondo-Trainings.

Training: Zwei Monate lang, ein- bis zweimal wöchentlich unter Anleitung eines Taekwondo Trainers (8. Dan).

Zweitinterview: Nach Abschluss des Trainings.

Die Interviews wurden innerhalb von 24 Stunden transkribiert und streng vertraulich behandelt. Die Daten lagerten verschlossen im Büro der Autorin.

Taekwondo Poomse

Taekwondo Training reduziert Stress – Ergebnis der Studie

Die Studie zeigt: Taekwondo beseitigt Stress nicht, aber es verändert den Umgang damit.

Erstinterview: Stressquellen der Studierenden

Auf die Frage „Was löst bei Ihnen Stress aus?“ nannten die Teilnehmenden:

Schule (100 %, alle 8 Studierenden)

Arbeit neben dem Studium (75 %, 6 von 8)

Finanzielle Sorgen(62,5 %, 5 von 8)

Probleme mit Familie/Freunden (37,5 %, 3 von 8)

Körperliche Symptome (z. B. Kopfschmerzen) (12,5 %, 1 von 8)

Auszüge aus den Antworten

„Definitiv der Job … und der Druck, etwas Gutbezahltes zu finden, um die Rechnungen zu decken.“ – Studierender 1

„Finanzieller Stress … Manchmal will ich einen Arbeitstag auslassen, aber das geht nicht – ich brauche das Geld. Und dann der Kurs, den ich mit mindestens einer 2 bestehen muss.“– Studierender 4

Zweitinterview: Veränderter Umgang mit Stress

Nach dem Training berichteten die Teilnehmenden von neuen Bewältigungsstrategien:

Größere mentale Distanz zu stressigen Situationen.

Bessere Selbstregulation durch Atemtechniken und Meditation.

Körperliche Aktivität als Ventil für angestaute Anspannung.

Fazit der Studie zur Stressbewältigung durch Kampfsport / Taekwondo

Taekwondo half den Studierenden nicht, Stress zu vermeiden, sondern ihn aktiv zu steuern. Die Kombination aus Bewegung, Disziplin und philosophischer Reflexion förderte Resilienz – auch über das Training hinaus.

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