Boxen – Geschichte und Entwicklung zum Sport

Boxen Geschichte

Boxen Geschichte – Was ist Boxen

Boxen Geschichte: Boxen ist ein Amateur- und Profisport, bei dem es um Angriff und Verteidigung mit den Fäusten geht. Beim Kampf tragen Boxer gepolsterte Handschuhe und halten sich an die Regeln des Marquess of Queensberry. Sie stehen sich nach Gewichts- und Leistungsklassen eingeteilt gegenüber und versuchen, den Gegner mit den Fäusten hart und oft zu treffen, dabei aber den Schlägen des Gegners auszuweichen. Ein Boxer gewinnt einen Kampf entweder, indem er den Gegner an Punkten übertrifft – Punkte können auf verschiedene Weise gezählt werden – oder indem er den Gegner regelkonform kampfunfähig macht. Die Kämpfe gehen über 3 bis 12 Runden, wobei jede Runde normalerweise drei Minuten dauert.

Boxgeschichte – Boxen im Altertum – Wer hat Boxen erfunden?

Schriftlich belegt ist das Boxen als Wettkampf erstmals bei den 23. Olympischen Spielen (688 v. Chr.), aber vermutlich kämpfen Menschen seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte mit den Fäusten. Die frühesten bildlichen Belege für das Boxen finden sich in sumerischen Reliefs aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Eine Reliefskulptur aus dem ägyptischen Theben (ca. 1350 v. Chr.) zeigt sowohl Boxer als auch Zuschauer.

Darstellungen aus Ägypten zeigen Kämpfer mit bloßen Fäusten, bei denen ein einfaches Band das Handgelenk stützt. Der früheste Beleg für die Verwendung von Handschuhen oder Handschützern beim Boxen ist eine bemalte Vase aus dem minoischen Kreta (um 1500 v. Chr.), die Boxer zeigt, welche eine steife Platte tragen, die um die Faust geschnallt ist. Die frühesten Hinweise auf Regeln stammen aus dem antiken Griechenland. Bei diesen antiken Wettkämpfen gab es keine Runden; sie wurden so lange fortgesetzt, bis ein Mann entweder seine Niederlage durch Hochhalten eines Fingers verkündete, oder nicht mehr weiterkämpfen konnte. Das Umklammern (das Festhalten eines Gegners mit einem oder beiden Armen) war verboten. Die Wettkämpfe wurden im Freien ausgetragen. Die Teilnehmer kamen aus allen Gesellschaftsschichten; in den Anfangsjahren der großen Sportfeste überwogen die Boxer aus wohlhabenden und angesehenen Kreisen.

Die Griechen betrachteten das Boxen als die verletzungsträchtigste ihrer Sportarten. In einer Inschrift aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., die einen Boxer lobt, heißt es: „Der Sieg eines Boxers wird mit Blut errungen“. In der Tat gibt es in der griechischen Literatur zur Geschichte des Boxens viele Hinweise darauf, dass der Sport zu Entstellungen und gelegentlich sogar zum Tod führte.

Boxen Geschichte - Altertümliches Boxen

Boxkampf in der Ilias beschrieben

Die Ilias, eines der ältesten schriftlich fixierten fiktionalen Werke Europas aus dem 8. Jhd vor Christus wird ein Boxkampf zwischen zwei Boxern beschrieben. Im 4. Jahrhundert v. Chr. waren die in der Ilias beschriebenen einfachen Ochsenlederriemen durch die von den Griechen so genannten „scharfen Riemen“ ersetzt worden, die über den Knöcheln einen dicken Streifen aus hartem Leder besaßen, der sie zu zerreißenden Waffen machte. Obwohl die Griechen zum Üben gepolsterte Handschuhe benutzten, die dem heutigen Boxhandschuh ähnlich waren, spielten diese Handschuhe bei den eigentlichen Wettkämpfen keine Rolle. Die Römer entwickelten einen Handschuh namens caestus (cestus), der auf vielen römischen Mosaiken zu sehen ist und in ihrer Literatur beschrieben wird; diese Handschuhe aus Leder hatte oft Metallteile oder Stacheln in das Leder eingenäht.

Das römische Boxen fand sowohl in den Sport- als auch in den Gladiatorenarenen statt. Römische Soldaten boxten oft im Rahmen von Sportwettkämpfen und als Training für den Nahkampf gegeneinander. Die Gladiatoren Boxkämpfe endeten in der Regel erst mit dem Tod des unterlegenen Boxers. Mit dem Aufkommen des Christentums und dem gleichzeitigen Niedergang des Römischen Reiches hörte der Boxsport als Unterhaltungsform für viele Jahrhunderte auf zu existieren.

Boxen Geschichte

Das Boxen mit bloßen Fäusten – Großbritannien – Boxen Geschichte

Die Geschichte des Boxen wurde 1681 mit einem offiziellen Kampf in Großbritannien wieder aufgenommen, und ab 1698 wurden im Royal Theatre in London regelmäßig Faustkämpfe ausgetragen. Die Kämpfer traten um Geldbeträge plus Einsätze (Nebenwetten) an, und die Fans der Kämpfer wetteten auf den Ausgang der Kämpfe. Diese Kämpfe wurden ohne Handschuhe und größtenteils auch ohne Regeln ausgetragen.

Es gab keine Gewichtsklassen, es gab nur einen Champion, und leichtere Männer waren eindeutig im Nachteil. Es wurden Runden festgelegt, aber in der Regel wurde ein Kampf so lange ausgetragen, bis ein Teilnehmer kampfunfähig war. Ringen war erlaubt, und es war üblich, sich auf einen Gegner fallen zu lassen, nachdem man ihn zu Boden geworfen hatte. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war es auch üblich, seinen Gegner zu schlagen, wenn er am Boden lag.

Geschichte Boxen

Boxen Geschichte

Boxen Geschichte – Obwohl es damals im Boxen keine Regeln gab, erfreute es sich großer Beliebtheit, und 1719 hatte der Preisboxer James Figg die
Öffentlichkeit so sehr in seinen Bann gezogen, dass er zum Champion von England gekürt wurde, einen Titel, den er etwa 15 Jahre lang ungeschlagen trug. Aber erst Figgs Schüler Jack Broughton wird zugeschrieben, dass er die ersten Schritte zur Anerkennung des Boxen als respektable Sportart unternahm.

Broughton, einer der größten Preisboxer der Geschichte, entwickelte 1743 das erste Regelwerk für den modernen Sport, das über fast ein Jahrhundert Bestand hatte, bis es 1838 durch die detaillierteren Regeln des London Prize Ring ersetzt wurde. Es heißt, dass sich Broughton um solche Regeln bemühte, nachdem einer seiner Gegner an den Folgen der Verletzungen, die er sich beim Kampf zugezogen hatte, gestorben war.

Die ersten Boxregeln

Während Griffe beim Ringen weiterhin erlaubt waren, durfte ein Boxer seinen Gegner nicht unterhalb der Taille packen. Nach Broughtons Regeln wurde eine Runde so lange fortgesetzt, bis ein Mann zu Boden ging; nach 30 Sekunden musste er sich seinem Gegner stellen, wobei er nicht weiter als einen Yard (etwa einen Meter) entfernt stehen durfte, oder er wurde für besiegt erklärt. Es war auch verboten, einen am Boden liegenden Gegner zu schlagen.

Broughton, der als „Vater des Boxens“ gilt, lockte Schüler in den Sport, indem er „Mufflers“ einführte, die Vorläufer der modernen Handschuhe, die die Hände des Kämpfers und das Gesicht des Gegners schützen sollten. Leider bewährte sich diese Schutzmaßnahme nicht immer, denn wenn Boxer Handschuhe tragen, verlieren sie die Scheu, den Kopf des Gegners zu treffen, weil das Risiko, sich an den harten Schädelknochen zu verletzen, minimal ist. Die mit dem Boxen verbundenen Hirnschäden lassen sich also zum Teil auf die Einführung des
gepolsterten Boxhandschuhs zurückführen.

Boxen Geschichte Anfänge in England

Boxen Geschichte Anfänge in England

Nachdem Jack Slack 1750 Broughton besiegt und die Meisterschaft errungen hatte, wurden manipulierte Kämpfe üblich, und der Boxsport erlebte erneut eine Phase des Niedergangs. Es gab aber auch Ausnahmen – die Boxer Daniel Mendoza und Gentleman John Jackson waren große Kämpfer des späten 17. Jahrhunderts. Mendoza wog nur 160 britische Pfund (73 kg), und sein Kampfstil betonte daher Schnelligkeit gegenüber roher Kraft.

Jackson, der Mendoza schließlich besiegte und sich die Meisterschaft sicherte, trug zum Wandel des Boxsports bei, indem es ihm gelang, Mitglieder des englischen Adels für den Sport zu begeistern und ihm so ein gewisses Maß an Seriosität zu verleihen. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts symbolisierten einige der größten britischen Meister, darunter Jem Belcher, Tom Cribb, Ben Caunt und Jem Mace, die Ideale von Männlichkeit und Ehre für die Engländer.

Erste Boxringe

Nachdem die British Pugilists‘ Protective Association 1838 die Londoner Preisringregeln eingeführt hatte, verbreiteten sich die neuen Regeln schnell in ganz Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Die neuen Regeln, die erstmals 1839 in einem Meisterschaftskampf angewandt wurden, bei dem James („Deaf“) Burke den englischen Titel an William Thompson („Bendigo“) verlor, sahen einen Ring von 7,32 m im Quadrat vor, der von zwei Seilen begrenzt wurde.

Wenn ein Kämpfer zu Boden ging, war die Runde beendet, und der Boxer wurde in seine Ecke geführt. Die nächste Runde begann 30 Sekunden später, wobei jeder Boxer ohne Hilfe eine Markierung in der Mitte des Rings erreichen musste. Wenn ein Kämpfer diese Markierung nach weiteren 8 Sekunden nicht erreichen konnte, wurde er zum Verlierer erklärt. Tritte, Hiebe, Kopfstöße, Bisse und
Tiefschläge wurden als Fouls gewertet.

In dieser Zeit wurden die britischen Meister im Boxen auch als Weltmeister angesehen. Der einzige potenzielle Rivale Großbritanniens im Faustkampf waren die Vereinigten Staaten. In den Vereinigten Staaten wurde der Boxsport Ende des 17. Jahrhunderts eingeführt, begann sich aber erst um 1800 zu etablieren, und dann auch nur in großen städtischen Gebieten wie Boston, New York City, Philadelphia und New Orleans. Die meisten Kämpfer, die in den Vereinigten Staaten kämpften, waren aus England oder Irland eingewandert; da Boxen damals als Nationalsport Großbritanniens galt, gab es nur wenige in Amerika geborene Kämpfer.

Boxen

Boxen Geschichte

Die Queensberry-Regeln – Boxgeschichte

Boxen Regeln: Der Amateur Athletic Club entwarf 1867 ein neues Regelwerk, das den Schwerpunkt auf Boxtechniken und -Fertigkeiten legte. Man bemühte sich um die Schirmherrschaft von John Sholto Douglas, dem 9. Marquess of Queensberry, nach ihm wurden auch die Boxregeln benannt. Die Queensberry-Regeln unterschieden sich in vier wesentlichen Punkten von den Londoner Regeln: Die Kämpfer trugen gepolsterte Handschuhe; eine Runde bestand aus drei Minuten Kampfzeit, gefolgt von einer Minute Pause; Ringen war verboten; und jeder Kämpfer, der zu Boden ging, musste innerhalb von 10 Sekunden ohne Hilfe wieder aufstehen – wenn er dazu nicht in der Lage war, wurde er für k.o. erklärt, und der Kampf war beendet. In diese Zeit fiel auch die Einführung der ersten Gewichtsklassen.

Die neuen Box Regeln wurden zunächst von den Profis nicht akzeptiert, man sah sie als unmännlich und die Meisterschaftskämpfe wurden weiterhin nach den Regeln des London Prize Ring ausgetragen. Viele junge Faustkämpfer zogen jedoch die Queensberry-Richtlinien vor und kämpften dementsprechend. Einer von ihnen war James („Jem“) Mace, der 1861 den englischen Schwergewichtstitel nach den Londoner Regeln gewann. Mace‘ Begeisterung für den Kampf mit Handschuhen trug viel zur Popularität der Queensberry-Regeln bei.

Boxen Geschichte

Neben der Änderung der Regeln verlagerte sich die Vorherrschaft im Ring langsam auf die amerikanischen Kämpfer. Der Wandel begann vielleicht mit amerikanischen Kämpfern, die während der Regency-Ära in Großbritannien antraten. Zwei dieser frühen Kämpfer waren ehemalige Sklaven – Bill Richmond und sein Schützling Tom Molineaux. Sowohl Richmond als auch Molineaux kämpften gegen die besten englischen Boxer der damaligen Zeit; Molineaux kämpfte sogar zweimal gegen Tom Cribb um den Meistertitel, 1810 und 1811. Schon bald begannen britische Meister in die Vereinigten Staaten zu reisen und gegen amerikanische Gegner zu kämpfen.

Boxen verliert die Akzeptanz in England

Unterdessen verlor der Boxsport in England an gesellschaftlicher Akzeptanz, weil er mit so abstoßenden Dingen wie Trinken und Glücksspiel verbunden war. Außerdem kam es unter den Zuschauern häufig zu Schlägereien. In den USA dagegen gewann Boxen immer mehr an Attraktivität. Die Kämpfe wurden häufig als ethnische Wettkämpfe beworben und wahrgenommen – zum Beispiel zwischen Kämpfern aus Irland, oder zwischen Mitgliedern ethnischer Banden. Dies war die Blütezeit von Kämpfern wie Yankee Sullivan, Tom Hyer, John Morrissey und John Heenan. Während oder auch nach solchen Kämpfen kam es oft zu Gewaltausbrüchen.

Die britische Vorherrschaft im Boxsport endete mit dem Aufstieg des in Irland geborenen amerikanischen Boxers John L. Sullivan. Sullivan war der erste amerikanische Champion, der auch Weltmeister wurde. Hundert Jahre lang nach Sullivans Aufstieg kamen die Boxmeister, vor allem im Schwergewicht, aus den Vereinigten Staaten. Sullivan war es auch, der dafür sorgte, dass sich die Profiboxer auf die Seite der Queensberry-Regeln stellten. Er holte sich 1882 den Weltmeisterschaftstitel im Schwergewicht nach den Londoner Regeln und verteidigte ihn 1889 gegen Jake Kilrain im letzten Titelkampf seiner Gewichtsklasse, der in den USA mit bloßen Fäusten ausgetragen wurde. Nach dem Kampf gegen Kilrain gab es rechtliche Probleme, da das Boxen mit bloßen Fäusten zu diesem Zeitpunkt in allen Bundesstaaten verboten war. Als Sullivan 1892 gegen James J. Corbett antrat, kämpfte er nach den Queensberry-Regeln.

Boxen Geschichte

Wirtschaftlicher Anstoß – Boxen in den USA – Boxgeschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Boxsport für verschiedene ethnische Gruppen zu einer Chance geworden, reich und sozial akzeptiert zu werden. Zu dieser Zeit konzentrierte sich der Profiboxsport auf die Vereinigten Staaten mit ihrer expandierenden Wirtschaft und den Einwanderungswellen. Die Hungersnot hatte Tausende von Iren dazu getrieben, in den Vereinigten Staaten Zuflucht zu suchen. Bis 1915 waren die Iren zu einer wichtigen Kraft im Profiboxen geworden und brachten unter anderem so herausragende Kämpfer wie Terry McGovern, Philadelphia Jack O’Brien, Mike („Twin“) Sullivan und seinen Bruder Jack, Packey McFarland, Jimmy Clabby und Jack Britton hervor.

Auch deutsche, skandinavische und mitteleuropäische Kämpfer traten auf

Herausragende jüdische Kämpfer wie Joe Choynski, Abe Attell, Battling Levinsky und Harry Lewis waren bereits vor 1915 aktiv, gefolgt von einer zweiten Welle mit Barney Ross, Benny Leonard, Sid Terris, Lew Tendler, Al Singer, Maxie Rosenbloom und Max Baer. Zu den italienischen Amerikanern, die sich einen Namen machten, gehörten Tony Canzoneri, Johnny Dundee, Rocky Marciano, Rocky Graziano, Carmen Basilio und Willie Pep.

Boxen

Auch Afroamerikaner machten sich die Möglichkeiten des Boxens zu nutze, um gesellschaftlich aufzusteigen. Von den afroamerikanischen Boxern gewann Joe Gans 1902 die Weltmeisterschaft im Leichtgewicht, und Jack Johnson wurde 1908 der erste schwarze Champion im Schwergewicht. Vor und nach Jack Johnsons Titelgewinn waren die Vorurteile gegenüber afroamerikanischen Boxern groß. Gans wurde von den Veranstaltern häufig gezwungen, gegen weniger talentierte weiße Boxer zu verlieren oder schlechte Leistungen zu zeigen.

Afroamerikanische Boxer und Meisterschaftskämpfe

Für andere afroamerikanische Boxer war es schwierig oder unmöglich, bei Meisterschaften zu kämpfen, da weiße Boxer sich weigerten, gegen sie anzutreten. So weigerte sich beispielsweise John L. Sullivan, einen Afroamerikaner herauszufordern, und Sullivans Nachfolger Jim Corbett weigerte sich, gegen den dunkelhäutigen Australier Peter Jackson zu kämpfen, obwohl Jackson gegen Corbett ein Unentschieden nach 63 Runden erreicht hatte, bevor Corbett Champion wurde. Jack Dempsey setzte diese Tradition fort, indem er sich weigerte, gegen den Afroamerikaner Harry Wills anzutreten. Während Jack Johnsons Amtszeit als Champion wurde er so unerbittlich verfolgt, so dass er gezwungen war, die Vereinigten Staaten zu verlassen.

Afroamerikaner als Boxer

Während der großen Wirtschaftskrise (Depression) setzten trotzdem gerade Afroamerikaner ihre Karrieren als Boxer fort. 1936 trat der afroamerikanische Boxer Joe Louis gegen den Deutschen Max Schmeling in einem Kampf an, der sowohl mit rassistischer als auch mit politischer Symbolik verbunden war. Louis verlor durch K.o. in der 12. Runde gegen Schmeling. 1937 gewann Louis den Weltmeistertitel im Schwergewicht von James Braddock, erklärte aber, dass er sich erst dann als Champion bezeichnen würde, wenn er Schmeling in einem Rückkampf besiegt hätte. Der Kampf fand am 22. Juni 1938 statt und wurde auf beiden Seiten des Atlantiks als Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und Nazi-Deutschland gesehen.
Die amerikanische Presse machte viel Aufhebens um den Kampf zwischen einem Afroamerikaner und einem Sportler, der als Vertreter der arischen Kultur galt. Sowohl Adolph Hitler als auch Franklin D. Roosevelt trafen sich persönlich mit dem Boxer ihrer Nation. Louis‘ sensationeller Sieg in der ersten Runde des Rückkampfs gegen Schmeling war ein entscheidender Moment für afroamerikanische Sportler, denn Louis‘ Sieg wurde schnell zu einem Symbol für den Triumph der weltweiten Demokratie für alle Amerikaner.
Boxen
Andere Afroamerikaner folgten Louis. In die Boxgeschichte sind eingegangen: Sugar Ray Robinson, Archie Moore, Ezzard Charles, Henry Armstrong, Ike Williams, Sandy Saddler, Emile Griffith, Bob Foster, Jersey Joe Walcott, Floyd Patterson, Sonny Liston, Muhammad Ali, Joe Frazier und George Foreman. Einige von ihnen gewannen Weltmeisterschaften in verschiedenen Gewichtsklassen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren Afroamerikaner eine dominierende Kraft im Profiboxen und brachten Stars wie Sugar Ray Leonard, Marvelous Marvin Hagler, Thomas Hearns, Aaron Pryor, Larry Holmes, Michael Spinks, Mike Tyson, Evander Holyfield, Riddick Bowe, Pernell Whitaker, Shane Mosley, Bernard Hopkins, Roy Jones Jr. und Floyd Mayweather Jr. hervor.
Boxen Geschichte

Amateurboxen – wie es begann – Geschichte des Boxen

1867 fanden die ersten Amateurmeisterschaften im Boxen nach den Queensberry-Regeln statt. Im Jahr 1880 wurde in Großbritannien die Amateur Boxing Association (ABA) gegründet, der erste Dachverband für Amateure, der im folgenden Jahr seine ersten offiziellen Amateurmeisterschaften ausrichtete.
Die Amateur Athletic Union (AAU) der Vereinigten Staaten wurde 1888 gegründet und richtete noch im selben Jahr ihre jährlichen Meisterschaften im Boxen aus. Im Jahr 1926 rief die Chicago Tribune einen weiteren Amateurwettbewerb ins Leben, die Golden Gloves.

United States of America Amateur Boxing Federation

Sie entwickelten sich zu einem nationalen Wettbewerb, der mit dem der AAU konkurrierte. Die United States of America Amateur Boxing Federation (heute USA Boxing), die das amerikanische Amateurboxen regelte, wurde 1978 nach der Verabschiedung eines Gesetzes gegründet, das es der AAU verbot, mehr als eine olympische Sportart zu verfügen.

Das Amateurboxen verbreitete sich schnell auch in anderen Ländern und führte zu mehreren großen internationalen Turnieren, die jährlich, alle zwei Jahre oder, wie im Falle der Olympischen Spiele, alle vier Jahre stattfinden. Zu den wichtigsten Veranstaltungen gehören die Europäischen Spiele, die Commonwealth-Spiele, die Panamerikanischen Spiele, die Afrikanischen Spiele und die World Military Games. Alle internationalen Kämpfe werden von der 1946 gegründeten Association Internationale de Boxe Amateur (AIBA) kontrolliert.

Boxen in der Sovietunion

Amateurboxen auch in der Sowietunion

Obwohl die Sowjetunion kein Profiboxen zuließ, trat sie 1950 der AIBA bei, nahm 1952 an den Olympischen Spielen teil und wurde zusammen mit anderen kommunistischen Ländern wie DDR, Polen, Ungarn und Kuba zu einer der stärksten Amateurboxnationen der Welt. Kuba wurde zu einer dominierenden Kraft im internationalen Amateurboxen.

Der kubanische Schwergewichtler Teófilo Stevenson gewann 1972, 1976 und 1980 olympische Goldmedaillen, eine Leistung, die sein Landsmann Felix Savón 1992, 1996 und 2000 wiederholte.

Cubanischer Boxer

Nach der Unabhängigkeit in den 50er und 60er Jahren entwickelten sich die afrikanischen Länder im Boxsport weiter, und Ende des 20. Jahrhunderts hatten Nigeria, Ghana, Tansania, Ägypten und Südafrika hervorragende Amateurboxprogramme.

Im späten 20. Jahrhundert begann der Boxsport, Teilnehmer aus der breiten Öffentlichkeit anzuziehen – vor allem wegen seiner konditionellen Vorteile – und Anfang der 1990er Jahre hatte die Beliebtheit des Sports bei den Berufstätigen eine neue Form des Amateurboxens hervorgebracht, das so genannte White-Collar-Boxing. Während viele der Kämpfe für wohltätige Zwecke stattfanden und nicht entschieden wurden, bildeten sich mehrere Regulierungsgruppen, die Regeln aufstellten, Veranstaltungen sanktionierten und die Teilnehmer einstuften.

College boxing

College Boxen in den englischsprachigen Ländern

Hochschulboxen hat in Großbritannien eine ehrwürdige Tradition. Zu Beginn des19. Jahrhunderts betrachteten viele britische Aristokraten das Boxen als eine notwendige Fähigkeit für einen gut ausgebildeten Gentleman, und bald darauf wurde der Faustkampf als angemessene Übung für junge College-Männer gefördert (allerdings nur auf Amateurebene). Der erste Universitätskampf zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge wurde 1897 ausgetragen und galt als privilegierter „Full Blue“-Sport: Ein Athlet, der Oxford vertreten hat, darf
einen dunkelblauen Blazer tragen, ein Cambridge-Athlet einen hellblauen. Es ist eine große Ehre, für eine dieser Universitäten zu boxen.
University Boxing

Das erste nationale amerikanische College-Box-Turnier fand 1932 statt, aber Boxen gab es in den Vereinigten Staaten bereits seit den 1880er Jahren als Sportart für Studenten. Offiziere, die für die Ausbildungsprogramme der Streitkräfte verantwortlich waren, kehrten mit der Überzeugung an die Universitäten zurück, dass Boxen wegen seines Wertes für die körperliche Fitness und die Charakterbildung in die Hochschulausbildung aufgenommen werden sollte. Ursprünglich diente das nationale Turnier dazu, sich für die olympischen Wettbewerbe 1932 und 1936 zu qualifizieren. 1937 wurde es zu einer jährlichen Meisterschaft der National Collegiate Athletic Association (NCAA) und wurde bis 1960 fortgesetzt, mit Ausnahme der Jahre 1944-46, als es wegen des Zweiten Weltkriegs ausgesetzt wurde.

Blütezeit des NCAA-Boxens

Während der Blütezeit des NCAA-Boxens bestanden die Offiziellen darauf, dass ihr Sport nichts mit dem „schmutzigen Blut”, „dem Schlund” und der Brutalität des Preisrings gemein haben dürfe. Körperliche Kondition, Geschicklichkeit, wissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden und Sportsgeist wurden hervorgehoben. Vorgeschrieben waren daher gut gepolsterte Handschuhe, ein Kopfschutz und das bis Neun Anzählen eines verletzten aber nicht am Boden liegenden Boxers, bevor der Kampf entweder fortgesetzt oder durch technisches K.o. beendet werden musste.

Um den Stress des Ringkampfes zu kompensieren, arrangierten die Trainer oft ein Treffen der Gegner vor und nach den Kämpfen, wodurch eine brüderlicher Geisteshaltung und viele dauerhafte Freundschaften entstanden. Einige berühmte aktiven Förderer des NCAA-Boxen waren der Gouverneur von Alabama, George Wallace, die US-Senatoren William Proxmire und Warren Rudman sowie Präsident Gerald Ford, der eine Zeit lang Boxtrainer an der Yale University war.

Die Universitäten von Idaho, Virginia und Wisconsin, die Syracuse University sowie die Universitäten von Idaho, Louisiana, Michigan, Pennsylvania, San Jose und Washington State hatten anerkannte Programme. In den späten 1930er Jahren gab es etwa einhundert Hochschulteams, und an vielen amerikanischen Universitäten war die Zahl der Zuschauer bei Boxkämpfen höher als beim Football.

Boxen bei Militär

Militär Boxen

Spätestens seit der griechischen und römischen Antike gilt das Boxen als hervorragendes Training für Soldaten. Die britische Armee hat ihre Soldaten lange Zeit im Boxen trainiert, weil sie der Meinung war, dass es die Fitness und vor allem den Charakter fördere. Das amerikanische Militär folgte diesem Beispiel, und bald nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen zahlreiche Armeen aus Europa und Asien das Boxen in ihre militärische Ausbildung auf.

Obwohl heute nur bei wenigen Streitkräfte das Boxen zur Grundausbildung gehört, spielt Amateurboxen im Militärsport immer noch eine große Rolle. Die deutsche Bundeswehr, die britische Armee und das US-Militär haben alle umfangreiche Boxprogramme und ihre Boxer nehmen an den Olympischen Spielen sowie an den Military World Games teil, die unter der Schirmherrschaft des Conseil International du Sport Militaire (CISM) organisiert werden. Leon Spinks, Ray Mercer und Ken Norton gehören zu den bekannten Boxern, die ihr Handwerk beim US-Militär gelernt haben.

Berufs boxen

Berufsboxen – Anfänge des Profi Boxen – Boxen Geschichte

Der Mann, der aus dem Boxen ein großes Geschäft machte, war George („Tex“) Rickard, der erste große Promoter des Sports. Nachdem er 1906 den Weltmeisterschaftskampf im Leichtgewicht zwischen Joe Gans und Oscar
(„Battling“) Nelson veranstaltet hatte, um die Bergbaustadt Goldfield, Nevada, bekannt zu machen, erkannte er das Potenzial des Profiboxen. Rickard machte aus der Werbung für den Boxsport eine Kunst, indem er mit den Vorurteilen der Öffentlichkeit spielte, um das Interesse und den Kartenverkauf anzukurbeln.

Fünf der Kämpfe, die er für Jack Dempsey, den Schwergewichtsweltmeister von 1919 bis 1926, organisierte, brachten jeweils mehr als 1 Million Dollar ein. In den Jahren der Großen Depression, die auf Dempseys Rücktritt folgten, gingen die Einnahmen aus dem Boxsport zurück. 1935 nahm der Promoter Mike Jacobs Joe Louis unter Vertrag und leitete damit eine neue Ära des Wohlstands in diesem Sport ein. Louis‘ Karrierehonorare beliefen sich auf mehr als 5 Millionen Dollar.

Boxen

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Fernsehen eine immer wichtigere Rolle im Profiboxen ein. Aufgrund seiner Popularität und der im Vergleich zu anderen Sportarten relativ niedrigen Produktionskosten wurde das Profiboxen in den 1950er und frühen 60er Jahren zu einem festen Bestandteil des Fernsehprogramms.

Boxen erstmalig im TV

Die Ausstrahlung des Boxens im Fernsehen führte zum Niedergang vieler Boxclubs, in denen junge Kämpfer ausgebildet worden waren. Anstelle von sorgfältig trainierten Boxern, die in den Vereinen langsam an das Boxen herangeführt wurden, führte das Fernsehen zu einer Bevorzugung von manchmal schlecht trainierten, eleganten Boxern, die zwar einen auffälligen K.o.-Schlag, aber weniger Verteidigungsfähigkeiten hatten. Daher wurden die Profikämpfe immer unausgewogener, was dem Sport weiter schadete. Darüber hinaus wurden so viele Boxkämpfe im Fernsehen übertragen, dass es zu einer Übersättigung und zu einer Verwässerung des Talentpools kam, d. h. es standen nicht mehr genügend talentierte Boxer zur Verfügung, um in den vielen geplanten Kämpfen anzutreten. Außerdem schadete die Übertragung von Boxern, die ins Koma oder gar den Tod geschlagen wurden, wie im Fall von Benny („Kid“) Paret, dem Ansehen des Sports.

Nach einer Periode des Niedergangs erlebte der Boxsport eine Wiederbelebung durch das Fernsehen, als fünf amerikanische Boxer (Leo Randolph, Howard Davis, die Brüder Michael und Leon Spinks und Sugar Ray Leonard) bei den Olympischen Spielen 1976 Goldmedaillen gewannen und nach diesen Spielen zu Profis wurden. Der Erfolg des Films Rocky aus dem Jahr 1976, die große Popularität von Muhammad Ali und das Aufkommen des Kabelfernsehens in den Vereinigten Staaten haben die Präsenz des Boxsports im Fernsehen ebenfalls stark erhöht.
Das Fernsehen steigerte auch die Einnahmen aus dem Boxsport erheblich. Millionenbeträge für Schwergewichtsmeisterschaften wurden in den 1970er Jahren die Regel, und der Schwergewichts-Champion Ali verdiente während seiner 20-jährigen Profikarriere schätzungsweise 69 Millionen Dollar. In den 1980er Jahren waren die Millionengewinne nicht mehr auf die Schwergewichtsklasse beschränkt. Als die Mittelgewichtler Leonard und Marvin Hagler am 6. April 1987 gegeneinander kämpften, teilten sie sich ein Preisgeld von schätzungsweise 30 Millionen Dollar.

Das Fernsehen steigerte auch die Einnahmen aus dem Boxsport erheblich. Millionenbeträge für Schwergewichtsmeisterschaften wurden in den 1970er Jahren alltäglich, und der Schwergewichts-Champion Ali verdiente während seiner 20-jährigen Profikarriere schätzungsweise 69 Millionen Dollar. In den 1980er Jahren waren die Millionengewinne nicht mehr auf die Schwergewichtsklasse beschränkt. Als die Mittelgewichtler Leonard und Marvin Hagler am 6. April 1987 gegeneinander kämpften, teilten sie sich ein Preisgeld von schätzungsweise 30 Millionen Dollar.

Profiboxen in Spielcasinos

Neben dem Fernsehen nimmt das Glücksspiel in den Kasinos den größten Einfluss auf das moderne Profiboxen in den Vereinigten Staaten und, in geringerem Maße, auch in Europa gehabt. Kasinos, vor allem in Las Vegas, Nevada, und Atlantic City, New Jersey, haben den Boxsport als äußerst erfolgreiches Marketinginstrument zur Steigerung der Spieleinnahmen entdeckt und zahlen daher hohe Gagen, um große Kämpfe in ihre Räumlichkeiten zu holen.

Es überrascht nicht, dass die Verbindung zwischen Glücksspiel und Profiboxen nicht nur positiv ist. Das organisierte Verbrechen ist seit langem in den Sport verwickelt. So wurde John L. Sullivans Kampf um die Meisterschaft im Jahr 1892 von einem Mafiaboss aus Chicago finanziert.

Boxen und das organisierte Verbrechen

Kriminelle Verstrickungen haben manchmal die Form von Glücksspielsyndikaten angenommen, die einen Boxer aufforderten, einen Kampf zu „manipulieren“, d. h. absichtlich zu verlieren. Der Boxer Primo Carnera, der in den frühen 1930er Jahren boxte, stand unter der Kontrolle eines amerikanischen Verbrechersyndikats.

Und der Boxer Jake La Motta kooperierte schließlich mit dem organisierten Verbrechen, indem er einen Kampf gegen Billy Fox abbrach, weil er ohne die Zustimmung der Mafia keinen Titelkampf bekommen hätte. In den 1970er, 80er und 90er Jahren gab es immer wieder Kontroversen um viele Kämpfe, die vom Veranstalter Don King organisiert worden waren, der selbst mehrere Jahre im Gefängnis gesessen hatte.

Profiboxen ist auch wegen der potenziellen Gefahr für die Kämpfer umstritten. Das Risiko eines Kämpfers, beim Boxen eine Hirnverletzung zu erleiden, wird zwischen Anhängern des Sports und der medizinischen Fachwelt heftig diskutiert. Diese Frage trat 1982 in den Vordergrund, als der südkoreanische Boxer Kim Duk-gu (Duk Koo Kim) starb, nachdem er in einem Meisterschaftskampf, der in den USA landesweit im Fernsehen übertragen wurde, von Ray („Boom Boom“) Mancini k.o. geschlagen wurde. (Wahrscheinlich führten jedoch die vielen harten Treffer, die Kim während des Kampfes einstecken musste, zu seinem Tod, und nicht nur der eine K.o.-Schlag.).

Trotz verbesserter Sicherheitsmaßnahmen im Boxsport sind in den Jahrzehnten seit diesem Kampf etwa 30 Boxer gestorben. Der Tod des Leichtgewichtsboxers Beethavean (Bee) Scottland nach einem landesweit im Fernsehen übertragenen Kampf im Juli 2001 hat den Ruf nach mehr Sicherheitsmaßnahmen für Boxer erneuert.

Profiboxen gegen Kopfschützer

Beim Amateurboxen wird ein Kopfschutz getragen, und einige haben gefordert, dass dieser Kopfschutz auch von den Profiboxern übernommen wird. Profiboxer haben sich im Allgemeinen gegen solche Vorschläge ausgesprochen und argumentiert, dass ein Kopfschutz den Kampf noch gefährlicher machen würde, da er den Boxer dazu veranlasst, seinen Kopf weniger vor Schlägen zu schützen, ohne dass die Schläge insgesamt weniger Schaden anrichten können. Außerdem schützt der Kopfschutz den Kämpfer zwar vor Schnittverletzungen im Gesicht, doch einige Beobachter sind der Meinung, dass er das Risiko von Hirnschäden erhöht, weil er die Trefferfläche des Kopfes vergrößert und den Kopf so zu einem leichteren Ziel macht.

Boxen

Boxen

Der Tod infolge einer Boxverletzung ist in der Schwergewichtsklasse tatsächlich am wenigsten wahrscheinlich, obwohl die Schläge in dieser Klasse die größte Wucht haben. Als Erklärung wird oft angeführt, dass Boxer in den leichteren Gewichtsklassen weitaus mehr Schläge austeilen und einstecken müssen, und die kumulative Wirkung dieser Schläge für das menschliche Gehirn schädlicher ist, als ein einziger wuchtiger Schlag. Dennoch sind Schwergewichtler genauso anfällig für Hirnschäden wie Boxer in leichteren Gewichtsklassen. Die Verletzung des ehemaligen Schwergewichtlers Muhammad Ali, bei dem das Parkinson-Syndrom diagnostiziert wurde, das seine Sprach- und Bewegungsfähigkeit stark beeinträchtigte, jedoch nicht seine geistigen Fähigkeiten, hatte erneut die Aufmerksamkeit auf die möglichen Gefahren des Boxens gelenkt.

Kritiker des Profiboxen

Kritiker des Sports haben sogar ein Verbot gefordert, doch Befürworter sind der Meinung, dass ein vollständiges Verbot dazu führen könnte, dass der Boxsport in den Untergrund abtaucht, wo die Kämpfer weniger medizinischen Schutz genießen würden, z. B. Zugang zu Ärzten am Ring, die befugt sind, einen Kampf zu beenden.

Dem Ruf des Sports haben in den letzten Jahren die viel beachteten Gewalttaten des ehemaligen Schwergewichtschampions Mike Tyson nicht gut getan. Er biss 1997 bei einem im Fernsehen übertragenen Meisterschaftskampf seinem Gegner Evander Holyfield einen Teil seines Ohrs ab. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Schwergewichtler Lennox Lewis bei einer Pressekonferenz im Jahr 2002 wurde Tyson von der Nevada State Athletic Commission die Lizenz zum Boxen entzogen.

Tyson

Preise und Auszeichnungen – Boxen

Große und aufwendige Gürtel, die an Boxmeister verliehen werden, sind eine alte Tradition. Der englische Meister im Faustkampf Tom Cribb und der amerikanische Meister John L. Sullivan erhielten beide Gürtel zur Erinnerung an ihre Meisterschaften; Cribbs Gürtel soll der erste gewesen sein, der an einen Kämpfer verliehen wurde. Der Gürtel von Cribb war aus einem Löwenfell gefertigt und mit einer silbernen Schnalle verziert, während Sullivans Gürtel eine mit Diamanten besetzte Goldplatte aufwies. 1909 wurde der Lonsdale-Gürtel zum ersten Mal an den britischen Meister in jeder Gewichtsklasse verliehen, und dieser Preis ist bis heute die Krönung des britischen Boxsports. Bis in die 1920er Jahre wurden die Gürtel jedoch nicht automatisch an einen Kämpfer verliehen, der eine Weltmeisterschaft in seiner Gewichtsklasse gewann, sondern oft nur dann, wenn seine Fans das Geld für den Kauf dieser teuren Trophäe aufbringen konnten.

Gürtel für Boxchampions

Nat Fleischer, der Gründer des Ring-Magazins, änderte dies 1926, als er begann, Gürtel an den Weltmeister jeder Gewichtsklasse im Boxen zu verleihen, und für die nächsten 50 Jahre waren diese Gürtel die begehrtesten Preise im Boxsport. Die Ring-Gürtel sind mit dem Namen und dem Foto des Boxers versehen und gehen in dessen Eigentum über. In den späten 1980er Jahren vergaben die großen Verbände, die einen Großteil des Boxsports beherrschten (International Boxing Federation, World Boxing Council und World Boxing Association), jeweils eigene Gürtel an ihre Champions.

In Anbetracht der wachsenden Zahl von Champions aufgrund der Anzahl der Sanktionsgremien und der zunehmenden Anzahl von Gewichtsklassen gab das Ring- Magazin in den 1980er Jahren seine Praxis auf, jedem Champion einen Gürtel zu verleihen, und vergab stattdessen Gürtel nur an unangefochtene Champions, d. h. an Kämpfer, die den Titel vereinigt haben (den Titel aller drei Sanktionsgremien gewonnen haben), an den Boxer, den der Ring zum Kämpfer des Jahres ernannt hat, und an den Boxer, den der Ring zum besten „Pfund-für-Pfund“ (Rangordnung der Boxer nach ihrer Leistungsfähigkeit im Sinne einer Weltrangliste)- Kämpfer erklärt.

(Informationen zur Titelvereinigung, siehe unter BTW: Titelvereinigung im Boxen.) Die von den Verbänden verliehenen Gürtel verbleiben beim Boxer, auch wenn sich sein Status ändert. Wenn ein Boxer seinen Meisterschaftsstatus in einem Titelkampf verliert, betritt der siegreicher Gegner für den Moment der Siegerehrung mit dem Gürtel des gerade besiegten Meisters den Ring. Er darf ihn jedoch nicht behalten, sondern muss ihn zurückgeben, um danach seinen eigenen Gürtel zu bekommen.

Ruhmeshalle für verdiente Boxer

Fleischer war auch für die Einführung einer Ruhmeshalle im Boxsport verantwortlich. Im Jahr 1954 begann die Zeitschrift Ring damit, Boxer in ihre „Halle“ (es gab keinen tatsächlichen geografischen Ort wie beim Baseball in Cooperstown, New York) aufzunehmen. Diese „Papier“-Ruhmeshalle wurde 1989 geschlossen, als die International Boxing Hall of Fame in Canastota, New York, eröffnet wurde. Mit dieser Entwicklung stellte das Ring-Magazin seine Aufnahmen ein.

Die Auszeichnungen, die jährlich von der Boxing Writers Association of America (BWAA) vergeben werden, gehören ebenfalls zu den prestigeträchtigsten im Boxsport. Seit 1938 hat die Organisation einen Kämpfer des Jahres ernannt. Muhammad Ali, Joe Frazier, Sugar Ray Leonard, Evander Holyfield und Manny Pacquiao wurden bereits dreimal auf diese Weise geehrt. Weitere BWAA- Auszeichnungen werden jährlich für den Manager des Jahres und den Trainer des Jahres vergeben. Zudem es gibt es Ehrungen für herausragende Leistungen im Rundfunk und im Boxjournalismus sowie eine spezielle BWAA-Auszeichnung für „lange und verdienstvolle Leistungen im Boxsport“.

Boxen international

Das Profiboxen war früher weitgehend eine britisch-amerikanische Rivalität. Viele andere Nationen betrieben ihre eigenen Selbstverteidigungs- oder Kampfsportarten. Im 20. Jahrhundert jedoch wurde das Boxen nach den Queensberry-Regeln wirklich international. Dies ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: die Globalisierung der Kultur im Allgemeinen und das Aufkommen der Satellitentechnik, die es ermöglichte, große Kämpfe in alle Teile der Welt zu übertragen. 1999 gab es 116 Profikämpfe, die von den drei großen Verbänden als Weltmeisterschaftskämpfe anerkannt wurden. Neunundsechzig dieser Kämpfe wurden in den Vereinigten Staaten ausgetragen, 19 in Europa, 19 in Asien, acht in Lateinamerika und drei in Afrika.

Joe Edwards

Boxen in Deutschland – Deutsche Boxgeschichte

1906 wurde im kaiserlichen Deutschland die erste Boxschule gegründet: der in Köln ansässige SC Colonia 06, der im Übrigen bis heute existiert und damit als der älteste noch aktive deutsche Boxclub gelten kann. Als ein wichtiger früher Pionier des Boxsports in Deutschland gilt Paul Maschke, einer der ersten deutschen Boxer, der diesen Sport als Profi ausübte. Da in Deutschland der Boxsport zu dieser Zeit in vielen Gegenden durch verboten war, ging Maschke nach England, legte sich einen „Kampfnamen“ zu („Joe Edwards““) und kam1907 in sein Heimatland zurück.

Einem größeren Kreis bekannt wurde er erst durch einen Kampf gegen den Jiu-Jitsu-Meister Edmond Vary, der sich als Franzose ausgab, in Wirklichkeit aber Rumäne war. Der Kampf sollte über vier Runden gehen und im Rahmen des Vatiertéprogramms des Zirkus’ Busch in Berlin ausgetragen werden. Damals ging es um die heißdiskutierte Frage, welcher Kampfsport effektiver sei, Boxen oder Jiu Jitsu, das sich in dieser Zeit durchzusetzen schien. Edwards war ein Leichtgewichtler, ca. 61 kg schwer, und er beendete den Kampf ziemlich schnell: Immer, wenn Vary seine Griffe, z.B. Beinscheren vom Boden aus, ansetzen wollte, rammte ihm Edwards die Faust ins Gesicht.

Joe Edwards Boxpionier

Boxer vs Jiu-Jitsu Kämpfer

Der Jiu-Jitsu-Kämpfer, der im Jiu – Jitsu Anzug angetreten war, hatte während des gesamten Kampfes keine Chance und war nach dem Fight deutlich gezeichnet. Der anwesende Berliner Polizeichef beobachtete den Kampf, schritt aber nicht ein.

Vary forderte wenig später Revanche und bekam sie, wollte aber, dass dieses Mal beide Kämpfer in Straßenkleidung antreten sollten. Als sie in den Ring stiegen, ging ein Raunen durchs Publikum: Vary schien in der kurzen Zeit an Gewicht zugelegt zu haben. Seine Schultern waren gewaltig, als habe er Muskelmasse antrainiert. Der Ringrichter prüfte nach und entdeckte, dass der „Franzose“ sich mit Watte gepolstert hatte. Nachdem er davon „befreit“ war und sozusagen schutzlos in den Kampf gehen musste, wurde er nach wenigen Minuten von Edwards umgehauen.

Diese Kämpfe trugen dazu bei, dass der Boxsport einem immer breiteren Publikum zugänglich gemacht wurde. Ab dem Jahre 1908 fielen die Verbote, die den Boxsport in Deutschland aufgehalten hatten.

Im Jahre 1912, zwei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, sah man Kaiser Wilhelm II. und einige seiner Söhne, wie sie eine Vorführung des englischen Profiboxers Jack Slim in Frankfurt/Main verfolgten. Der Kaisersohn Friedrich Karl war so beeindruckt, dass er danach mit Erlaubnis des kaiserlichen Vaters mit dem Boxtraining begann.

Die Wertschätzung des Boxens in der kaiserlichen Familie trug natürlich zusätzlich dazu bei, dass der Boxsport in Deutschland populärer wurde. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, insbesondere zu den britischen Inseln, dauert es aber erheblich länger, bis sich der Boxsport in Deutschland durchsetzte.

Boxen nach dem ersten Weltkrieg – Boxen Geschichte

Während und nach dem Ende des Ersten Weltkrieges waren viele deutsche Soldaten in den Internierungslagern in England und konnten auch dort auch an Boxtrainingsprogramme teilnehmen. Die besten Trainingsbedingungen gab auf der Insel Isle of Man. Deutsche Gefangene konnten gegen bekannte englische und amerikanische Boxer der Armee antreten. Als die Kriegsgefangenen nach Deutschland zurückkehren, brachten sie ihre erworbenen Boxkenntnisse mit. Mittlerweile war der Boxsport überall in Deutschland anerkannt. Die Soldaten, die auf der Isle of Man trainiert und den Boxsport erstmals kennengelernt und ausgeübt hatten, maßen sich mit den in Deutschland verbliebenen Boxern.

Otto Flint, der erste deutsche Schwergewichtsmeister – Boxen Geschichte

Flint war kein richtiges Schwergewicht, weil er nur ca. 80 kg wog. Erst bei seinen späteren Kämpfen kam er geringfügig über 85 kg. Flint wurde am 01. März 1893 in Hamburg geboren. Er wurde der erste „Deutscher Meister“ im Mittelgewicht, allerdings natürlich nur inoffiziell. Diesen Titel verteidigte er im August 1912 gegen Carl Schmidt durch K.o. in der 2. Runde.

Einem größeren Publikum war er schon als 19jähriger bekannt, als er 1913 in Berlin den US-Boy Kid Johnson durch TKO (technischer K.o.) besiegte. Am 13.08.1919 wurde Otto Flint der erste (inoffizielle) deutsche Schwergewichtsmeister. Er knockte Willi Metz in Berlin in der fünften Runde aus. In seinem letzten Kampf besiegte er in der ungarischen Hauptstadt Budapest Werner Romberg durch K.o. in der vierten Runde. In seiner Karriere wurden offiziell 64 Kämpfe angegeben, von denen er 51 siegreich beendete (44 durch K.o.). 12 Niederlagen und ein Unentschieden sind registriert.

Otto Flint kann man als einen der Pioniere des deutschen Boxsports sehen, der dazu beigetragen hat, dass sich das Profiboxen im Deutschland der Nachkriegszeit auch als Massensport durchsetzen konnte.

Hans Breitensträter, der erste deutsche Boxstar – deutsche Boxgeschichte

Hans Breitensträter war in den 1920ern der erste Profiboxer, der zu den umjubelten Sportlern im Deutschland der Nachkriegszeit zählte. Er war einer der besten Schwergewichtler seiner Zeit. Allerdings war es ihm erst nach 1924 möglich, bei internationalen Boxveranstaltungen anzutreten, weil als Folge des verlorenen Weltkrieges nach dem Versailler Vertrag es deutschen Boxern bis zu diesem Zeitpunkt nicht gestattet war, an internationalen Meisterschaften teilzunehmen. Auch bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen und 1924 in Paris blieb Deutschland von der Teilnahme, und damit natürlich auch vom Boxturnier, ausgeschlossen.

Er gehörte zu den Kriegsgefangenen auf der Isle of Man, die im Internierungslager mit dem Boxen in Berührung gekommen waren und dort für die damalige Zeit hervorragende Trainingsbedingungen vorfanden. Es gab genügend Boxhandschuhe; auch damals als modern geltendes Trainingsgerät war vorhanden. In seiner Biographie beschrieb er seine Gefangenschaft als eine herrlich für sportliche Betätigungen, mit denen die Zeit totgeschlagen wurde. Insbesondere das Boxen wurde von den deutschen Internierten sozusagen „entdeckt“.

Zum Lagerpersonal zählten nach den Berichten von Breitensträter auch einige bekannte englische Armeeboxer, wie der britische Leichtgewichtler Fitzpatrick, aber auch der amerikanische Marinemeister Browning. Als es zum Kampf mit Charley Browning kam, war Breitensträter gut vorbereitet und knockte den Amerikaner nach wenigen Runden aus.
Im April 1920 siegte Breitensträter durch K.o. gegen Flint in der fünften Runde. Damit war eine neue Ära für den deutschen Profiboxsports angebrochen. Breitensträter war beim Publikum überaus beliebt und war einer der ersten Sportstars in Deutschland.

Pioniere des deutschen Boxen

Paul Samson Körner muss ebenso als Wegbereiter des Boxsports in Deutschland angesehen werden. Er wurde am 13. November 1888 im sächsischen Zwickau als Paul Körner geboren. Wie Breitensträter war er zunächst Schiffsmatrose und entdeckte auf einer Schiffsreise von Südafrika in die Staaten sein Interesse am Boxsport. Bei Kriegsausbruch blieb Körner in den Vereinigten Staaten und versuchte, sich mit Boxen seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Ab 1922 lebte er wieder in Deutschland. Er beteiligte sich am Aufbau der jungen deutschen Boxszene und legte eine lang anhaltende Siegesserie hin. Er schlug sogar den Publikumsliebling Breitensträter in zwei Kämpfen und nahm ihm Ende Februar 1924 den Titel als deutscher Schwergewichtsmeister durch K.o. ab. Im dritten Kampf unterlag er ihm jedoch nach Punkten und musste den deutschen Schwergewichtstitel wieder abgeben.

Hein Domgörgen war in den 1920er Jahren der beste deutsche Mittelgewichtsprofi und gehörte auch zu den stärksten europäischen Mittelgewichtlern. Im März des Jahres besiegte er in seinem Debütkampf Gustav Herr in Köln nach Punkten. Bis ins Jahr 1925, als er im Februar durch eine Disqualifikation gegen Leo Frick verlor, beendete er alle Kämpfe ohne Niederlage. Im gleichen Jahr wurde er deutscher Mittelgewichtsmeister der Profis durch einen K.o.-Sieg in der dritten Runde gegen Adolf Wiegert, der schon auf der Isle of Man gegen Breitensträter gekämpft hatte.

Heinrich „Hein” Domgörgen und Max Schmeling

Den deutschen Mittelgewichtstitel verteidigte Heinrich Domgörgen bis in die 1930er Jahre mehrfach. 1927 forderte er den damaligen Europameister im Halbschwergewicht, Max Schmeling, heraus. Beide kannten sich aus ihrer Zeit im Kölner Boxstall, wo sie von Willy Fuchs trainiert worden waren. Schmeling schrieb in seinen Erinnerungen, dass Domgörgen vom Trainer deutlich vorgezogen wurde, weil Fuchs ihn für das weitaus größere Boxtalent im Vergleich zu Schmeling hielt. Max Schmeling hatte im Juni desselbe Jahres in der Dortmunder Westfalenhalle seinen Europameistertitel im Halbschwergewicht durch einen Aufgabesieg in der 14. Runde gegen den Belgier Fernand Delarge gewonnen und nahm die Herausforderung an. Im November war es so weit. Max Schmeling gewann den Kampf durch K. o. in der siebten Runde. Domgörgens Kampfstatistik weist insgesamt 146 Kämpfe aus, von denen er 106 siegreich beendete (54 durch K.o.). Er musste 21 Niederlagen hinnehmen, und 19 unentschieden ausgegangene Kämpfe.

Max Schmeling – Der bis heute bekannteste deutsche Boxer

Max Schmeling begann sich 1921 für den Boxsport zu interessieren und wurde drei Jahre später Profi. Er gewann 1926 den deutschen Titel im Halbschwergewicht und 1928 zusätzlich den Titel im Schwergewicht. Er verfolgte anspruchsvollere Kämpfe in den Vereinigten Staaten, wo Siege über die Top-Schwergewichte Johnny Risko und Paolino Uzcudun im Jahr 1929 zu dem Kampf gegen Sharkey im Jahr 1930 führten.

Schmelings bemerkenswertester Sieg war jedoch ein K.o.-Sieg in der 12. Runde gegen Joe Louis am 19. Juni 1936. Beim Studium von Zeitlupenfilmen von Louis‘ Kämpfen war Schmeling aufgefallen, dass Louis dazu neigte, nach einer Reihe von linken Schlägen seine Deckung fallen zu lassen. Schmeling nutzte diese Schwäche aus, um seinen stark favorisierten Gegner zu besiegen.

Der Rückkampf zwischen Schmeling und Louis wurde zum Schauplatz der internationalen Politik. Nach seinem überwältigenden Sieg versuchte die Nazi-Partei, aus Schmelings Propagandawert Kapital zu schlagen. Der unpolitische Schmeling, der nie Mitglied der Partei war, wurde als „arischer“ Vertreter der Nazi-Ideologie propagiert. Tatsächlich trafen sowohl Adolf Hitler als auch Franklin Roosevelt vor dem zweiten Kampf am 22. Juni 1938 mit ihren jeweiligen Kämpfern zusammen, und die Presse beider Nationen unterlegte den Kampf mit nationalistischen und rassistischen Implikationen.

Schmeling boxt Joe Louis

Louis dominierte den Kampf und schlug Schmeling bereits nach zwei Minuten in der ersten Runde des Rückkampfes K.o.. Als klar wurde, dass Schmeling verlieren würde, wurde die Radioübertragung des Kampfes in Deutschland abgebrochen. Schmeling wurde nach dem Kampf mit zwei gebrochenen Wirbeln ins Krankenhaus eingeliefert und kehrte eine Woche später nach Deutschland zurück.

Die Niederlage trug nicht dazu bei, dass sich Schmeling bei hochrangigen Mitgliedern der Nazipartei einschmeichelte, die zuvor Bedenken geäußert hatten, dass er den jüdisch-amerikanischen Trainer Joe Jacobs behalten hatte und mit dem österreichischen Filmstar Anny Ondra verheiratet war, die mit einer Reihe von Juden zusammenarbeitete. In späteren Jahren wurde bekannt, dass Schmeling während des Kristallnacht-Pogroms vom 9. und 10. November 1938 zwei jüdische Jungen in seiner Berliner Wohnung beherbergt hatte.

Während des Zweiten Weltkriegs diente Schmeling als Fallschirmjäger in der deutschen Armee und wurde 1941 bei der Invasion Kretas verletzt. Er kehrte 1947-48 zum Boxen zurück und gewann drei von fünf Kämpfen in Deutschland, bevor er im Alter von 43 Jahren zurücktrat. Insgesamt bestritt er 70 Kämpfe, von denen er 55 gewann, davon 38 durch K.o.

Die 1920er: Aufstieg des Profiboxens in Deutschland

Man muss rückblickend sagen, dass mit der Weltkriegsniederlage das Boxen in Deutschland von den in England internierten Kriegsgefangenen einen Schub erfahren hat. Ihren größten Protagonisten kann man in dem Schwergewichtler Hans Breitensträter sehen, der das Profiboxen populär und „massentauglich“ gemacht hatte, weil er in nahezu moderner Manier die Medienberichterstattung sozusagen usurpierte.

Den amerikanischen Kampfstil hatte Paul Samson-Körner in deutsche Boxringe gebracht. Und dass auch in Deutschland eine gute Boxtechnik bewundert werden konnte, ist zu einem großen Teil dem Kölner Mittelgewichtler Domgörgen zu verdanken. Jedenfalls kann man davon ausgehen, dass das Profiboxen in der Mitte der 1920er Jahre gesellschaftsfähig geworden war. Auch große Schriftsteller begannen in dieser Zeit, sich literarisch mit dem Boxen zu beschäftigen und sich durchaus als Boxfans zu begreifen.

Einige Intellektuelle der Zeit begannen sogar damals mit dem „Boxtraining“ und nahmen sich dazu bekannte Boxer als Mentoren. Max Schmeling hatte ab Mitte des Jahrzehnts an vordersten Stelle dazu beigetragen, dass Profiboxen in allen gesellschaftlichen Kreisen populär wurde. Der Höhepunkt war dann der Gewinn des Weltmeistertitels im Schwergewicht durch Max Schmeling im ersten Jahr des neuen Jahrzehnts, der durch eine Disqualifikation des Gegners zustande kam, aber dem Boxsport in Deutschland zu weiteren Auftrieb verhalf.

Geschichte des Boxsports und seiner Verbände in Deutschland

Im Dezember 1920 wurde in Berlin der »Deutsche Reichsverband für Amateur-Boxen« (DRfAB) gegründet, auf den sich die Nachfolgeverbände des Boxsports historisch beziehen. Schon am folgenden Tag begannen die ersten Deutschen Meisterschaften im Amateurboxen: 36 Sportler aus 9 Vereinen kämpften vor 2000 Zuschauern um die Titel.

1928 entsandte der DRfAB erstmalig Boxer zu Olympischen Spielen. Der Halbschwergewichtler Ernst Pistulla (Goslar) kam mit Silber aus Amsterdam zurück und holte damit die erste olympische Medaille für Deutschland.

Boxen im Nationalsozialismus

Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der DRfAB in DABV (Deutscher Amateur- Boxverband) umbenannt, der nun dem Reichsfachamt unterstellt war. Wie in allen Sportverbänden galt nun das »Führerprinzip«: Funktionsträger wurden nicht mehr aus den eigenen Reihen gewählt, sondern von oben bestimmt. Die Nationalsozialisten sahen im Boxsport ein Mittel, um eine wehrhafte und kriegerische Jugend zu erziehen. Boxen wurde 1933 zum Teil des Schulsports.

Wiederbeginn nach dem Kriegsende – Boxen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges untersagte der alliierte Kontrollrat zunächst das Amateurboxen als »Wehrsport«. Hinter verschlossenen Türen wurde jedoch bald schon wieder trainiert, bald auch wieder legal. Allein in der französischen Besatzungszone und in Berlin blieb das Verbot jedoch noch eine längere Zeit bestehen ( bis 1947 bzw. 1948).

Ende 1949 wurde der »Deutschen Amateur-Box-Verband« (DABV) gegründet. Schon 1950 gelang dem DABV die Aufnahme in die AIBA, dem neuen Weltverband des Amateurboxens.

1952 konnte der DABV schon wieder an den olympischen Spielen in Helsinki teilnehmen. Zu diesem Zeitpunkt bemühte sich die »Sektion Boxen«, die den Boxsport in der DDR organisierte und vertrat, erst um die Aufnahme in der AIBA.

Beide deutsche Staaten schickten gemeinsam eine Mannschaften zu den Olympischen Spiele – zuletzt noch 1964 in Rom.
In der DDR vertrat der »DBV« den Boxsport, in der Bundesrepublik der DABV.

Boxen in der DDR - Deutsche Boxgeschichte

Der steile Aufstieg des Boxsports in der DDR

Die Boxer der DDR schnitten bei internationalen Wettkämpfen immer erfolgreicher ab. Die 1980er waren die besten Jahre des DDR-Boxsports. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles waren die Boxsportler der DDR sogar sehr erfolgreich.

Im Dezember 1990 vereinigten sich die Boxverbände der DDR und der BRD – unter dem Namen des westdeutschen Verbandes DABV.
Schon beim ersten gemeinsamen Start auf einem internationalen Turnier in Mestre stellte Deutschland 1991 drei Sieger und damit das erfolgreichste Team. Im gleichen Jahr wurden Dariusz Michalczewski und Sven Ottke in Göteborg Europameister; dazu kamen noch sechs weitere Medaillen.

In Sydney holten Marco Rudolph und Torsten May WM-Gold, und beim olympischen Turnier 1992 in Barcelona fuhren deutsche Boxer zwei Goldmedaillen, je einmal Silber bzw. Bronze, sowie den zweiten Platz in der Nationenwertung ein. Der steile Aufwärtstrend setzte sich 1994 beim Weltcup in Bangkok fort, wo die Staffel mit drei Mal Gold, drei Mal Silber und zwei Mal Bronze noch vor Kuba Gesamtsieger wurde.

Deutschland erfolgreich bei internationalen Boxturnieren – Boxen

Bei der WM 1995 in Berlin erkämpfte die Mannschaft des DABV vor heimischem Publikum immerhin noch eine Gold-, eine Silber- und sieben Bronzemedaillen. Das reichte zum 5. Platz in der Nationenwertung, aber Rumänien, Bulgarien, Russland und Kuba musste man an sich vorbeiziehen lassen.

Bei darauf folgenden großen Wettbewerben (1999 die WM in Houston, 2000 die Olympischen Spiele in Sydney, 2001 die WM in Belfast) musste man inzwischen deutlich »kleinere Brötchen« backen als zu Beginn des Jahrzehnts.

Es machte sich bemerkbar, dass die im Osten etablierte Infrastruktur in Sachen Nachwuchsarbeit und Spitzenförderung im vereinten Deutschland so nicht erhalten worden war. Namentlich die Kinder- und Jugendsportschulen sowie etliche Stützpunkte samt Planstellen für Trainer gab es nicht mehr. Zum anderen spielte der wachsende Hunger des boomenden Profi-Lagers eine Rolle. Die Promoter rekrutierten immer häufiger – und immer früher – die besten olympischen Boxer als neue TV-Helden.

Nachdem die DDR 1965 schon Ausrichterin der Europameisterschaften gewesen war, schafft es der wiedervereingte DABV 1995, die Weltmeisterschaften des olympischen Boxens nach Berlin zu holen.
Doch trotz der bescheidener gewordenen Rahmenbedingungen gelangen immer wieder Erfolge.

Boxen Geschichte – Boxen in Europa

Ab den 1880er Jahren gewann der Profiboxsport in Europa zunehmend an Bedeutung und seit 1906 werden Europameisterschaften ausgetragen. Der erste europäische Boxer, der zum Nationalhelden wurde, war der Franzose Georges Carpentier, der 1920 die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht gewann und im Jahr darauf gegen Jack Dempsey im Kampf um den Weltmeistertitel im Schwergewicht verlor.

Im Laufe der Zeit brachte Europa drei Kämpfer hervor, die den Weltmeistertitel im Schwergewicht errangen: Max Schmeling aus Deutschland, der den Titel 1930 durch Disqualifikation seines Gegners Jack Sharkey gewann; Primo Carnera aus Italien, der Sharkey 1933 durch K.o. schlug; und Ingemar Johansson aus Schweden, der 1959 den Titel durch K.o. gegen Floyd Patterson errang. Weitere große europäische Kämpfer waren der in Algerien geborene, aber in Frankreich lebende Mittelgewichtschampion Marcel Cerdan, der den Titel 1948 durch K.o. gegen Tony Zale gewann, sowie der Italiener Nino Benvenuti, der 1967 Emile Griffith den Titel durch Sieg nach Punkten abnahm.

Boxen in Lateinamerika – Boxen Geschichte

Es wird allgemein angenommen, dass britische Seeleute den Boxsport in Lateinamerika eingeführt haben, als ihre Schiffe auf dem Weg zur Magellanstraße Häfen in Argentinien anliefen. Der erste dokumentierte Kampf in Argentinien fand 1903 zwischen dem irischen Kämpfer Paddy McCarthy und Abelardo Robassio aus Italien statt. In der Folgezeit organisierten britische Seeleute lokale Turniere, und 1912 wurde der erste offizielle Boxverband in Chile gegründet. Schwergewichtsweltmeister Jack Johnson bestritt im Dezember 1914 zwei Kämpfe in Buenos Aires und einen weiteren im darauf folgenden Monat, bevor er seinen Titel am 5. April 1915 in Kuba gegen Jess Willard verlor. Danach breitete sich der Sport in Lateinamerika aus. Luis Angel Firpo aus Argentinien, bekannt als der „Wilde Stier der Pampa“, war der erste Lateinamerikaner, der den Schwergewichtstitel angriff. Im Jahr 1923 wurde er von Jack Dempsey in der zweiten Runden eines klassischen Kampfes besiegt, in dem Firpo neunmal und Dempsey zweimal zu Boden ging.

Luis Angel Firpo, argentinischer Boxer

Berühmte lateinamerikanische Boxer

Zu den größten Weltmeistern aus Lateinamerika zählen Pascual Pérez und Carlos Monzón aus Argentinien, Eder Jofre aus Brasilien, Roberto Durán, Panama Al Brown und Eusebio Pedroza aus Panama, Antonio Cervantes (Kid Pambelé) aus Kolumbien; Ruben Olivares, Carlos Zarate, Salvador Sanchez und Julio César Chávez aus Mexiko; Wilfredo Benítez, José Torres, Carlos Ortiz, Wilfredo Gómez und Félix Trinidad aus Puerto Rico; und Kid Gavilan, Kid Chocolate, Luis Rodríguez und José Napoles aus Kuba. Mit dem Beginn der kommunistischen Herrschaft in Kuba im Jahr 1959 wurde das Profiboxen dort verboten. Seitdem hat sich Kuba jedoch zur weltweit führenden Nation im Amateurboxen entwickelt, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die besten Boxer während ihrer gesamten Karriere als Amateure kämpfen und nicht in den Profikader aufsteigen.

Auch US-amerikanische Boxer lateinamerikanischer Abstammung haben sich in diesem Sport einen Namen gemacht; zu den namhaften Kämpfern gehören Manuel Ortiz, Oscar De La Hoya und Fernando Vargas. Am 3. März 2000 wurde John („the Quiet Man“) Ruiz der erste Hispanoamerikaner, der einen Weltmeistertitel im Schwergewicht errang, als er Evander Holyfield im Kampf um den Gürtel der World Boxing Association besiegte.

Boxen Geschichte – Boxen in Asien

Der Boxsport erreichte Asien in den frühen 1900er Jahren und wurde, sobald er sich etabliert hatte, äußerst populär. Der erste Asiate, der eine Weltmeisterschaft gewann, war Pancho Villa von den Philippinen im Jahr 1923 im Fliegengewicht. Villas Landsmann Flash Elorde war von 1960 bis 1967 Weltmeister im Halbschwergewicht. Ein Höhepunkt des Profiboxens auf den Philippinen war der 1. Oktober 1975, als Muhammad Ali Joe Frazier in Quezon City in einem Kampf besiegte, der als „Thrilla in Manila“ bezeichnet wird. Die Philippinen wurden in den ersten zehn Jahren des 21. Jahrhunderts zum Zentrum des Boxsports, als der einheimische Boxer Manny Pacquiao einen Rekord aufstellte, indem er Weltmeisterschaften in acht verschiedenen Gewichtsklassen gewann und in diesem Jahrzehnt weithin als der beste Pfund-für-Pfund-Kämpfer der Welt galt.

Die Anfänge des koreanischen Boxsports gehen auf die Gründung der Boxorganisation Yugakkwŏntugurakbu im Jahr 1912 zurück, als Korea noch unter japanischer Kolonialherrschaft stand. Es war jedoch die Korean Young Men’s Christian Association (YMCA), die maßgeblich an der Entwicklung und Förderung des Boxens als Amateursport beteiligt war. Der koreanische Boxsport entwickelte sich rasch, und bald dominierten Boxer wie Sŏ Chŏng-kwon, Hwang Ŭl-su und Yi Kyu-hwan die nationalen Boxwettbewerbe in Japan. Mitte der 1930er Jahre wurde das koreanische Boxen dann von der japanischen Regierung als eine „den japanischen Interessen zuwiderlaufende Aktivität“ verboten.

Boxen in Asien nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Japaner gewann der koreanische Boxsport trotz des Koreakriegs und der Teilung der Halbinsel wieder an Wettbewerbsfähigkeit. Süd- und nordkoreanische Boxer gewannen in der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts rund 20 olympische Medaillen, und Südkorea stellte mit Kim Ki-su seinen ersten Weltmeister, der 1966 Nino Benvenuti in einem WBA-Titelkampf im Junioren-Mittelgewicht besiegte. Seitdem hat das Land rund 43 Weltmeister hervorgebracht, darunter Hong Su-hwan, Jang Chŏng-gu und Yu Myŏng-wu.

Das westliche Boxen kam in den 1920er Jahren nach Japan, wurde aber in den 1960er und 70er Jahren mit prominenten Kämpfern wie Masahiko („Fighting“) Harada populär. Boxen ist in Japan ein beliebter Sport, der im Fernsehen übertragen wird, und wird von einigen wenigen mächtigen Fitnessstudios kontrolliert, die enge Verbindungen zu den Fernsehsendern unterhalten. Sobald ein Kämpfer Profi geworden ist, verwaltet der Verband, für den er kämpft, seine Karriere, und wenn er nicht ausgetauscht wird, kämpft er für den Rest seiner Laufbahn für diesen Verband.

Thailands Boxer – Boxen

In Thailand werden bei vielen Boxveranstaltungen sowohl das Boxen im internationalen Stil (Queensberry) als auch die traditionelle Kampfkunst des Thaiboxens (Muay Thai) ausgetragen. Diese Verschmelzung hat ihre Wurzeln in den 1930er Jahren, als das Queensberry-Boxen erstmals Thailand erreichte und den einheimischen Sport zu beeinflussen begann. Schon bald wurden Muay Thai-Kämpfe in einem Ring abgehalten und unter Zeitdruck ausgetragen. Muay Thai-Programme umfassen oft acht Kämpfe, von denen der letzte im internationalen Stil ausgetragen wird. Die anderen Kämpfe des Abends sind Thaiboxkämpfe, bei denen die Kämpfer neben den behandschuhten Fäusten auch ihre Füße, Knie und Ellbogen einsetzen dürfen. (Wrestling- oder Judo-Bewegungen sind jedoch nicht erlaubt.) Es gibt ein großes rituelles Element in Thaibox-Programmen, das Musik, Gebete und von den Kämpfern getragene Amulette umfasst. Zwei Boxer, die Meister im Muay Thai waren und später auch Meister im internationalen Boxen wurden, sind Khaosai Galaxy und Samart Payakaroon.

In China wurde das westliche Boxen, wie es im Gegensatz zur chinesischen Kampfkunst Chung-Kuo-Chuan („Chinesische Faust“) genannt wurde, in den späten 1920er Jahren eingeführt. Der Sport wuchs, bis er 1959 vom Vorsitzenden Mao Zedong verboten wurde, da er für die Sportler zu gefährlich sei. 1979 stattete Muhammad Ali China seinen ersten von drei Besuchen als Botschafter des guten Willens für den Boxsport ab und traf sich mit dem kommunistischen Führer Deng Xiaoping. Diese Besuche und die Vorstöße von Amateurboxern führten dazu, dass der Boxsport in China 1986 wieder aufgenommen wurde. China schickte Boxer zu den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, und es wurden Profikämpfe mit Kämpfern aus Europa und den Vereinigten Staaten in China ausgetragen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das Profiboxen sowohl für chinesische Männer als auch für Frauen zugelassen.

Boxen in Australien – Boxen Geschichte

In den späten 1800er Jahren, als sich das Boxen zu den Queensberry-Regeln entwickelte, war Australien ein Vorreiter der Innovation. Ein Kämpfer, der zum Trainer wurde, namens Billy Palmer, begann, den Boxern neue Verteidigungstechniken beizubringen. Peter Jackson von den Westindischen Inseln, der 1891 ein Unentschieden nach 61 Runden gegen den Schwergewichts-Champion James Corbett erreichte, und Bob Fitzsimmons aus England, der Corbett 1897 besiegte, reisten beide nach Australien, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Albert Griffiths, der unter dem Ringnamen Young Griffo kämpfte, holte sich 1890 den Weltmeistertitel im Federgewicht und war damit der erste in Australien geborene Weltmeister. Der berühmteste Kampf auf australischem Boden fand am 26. Dezember 1908 in Sydney statt, als Jack Johnson Tommy Burns in 14 Runden besiegte und damit der erste schwarze Schwergewichtsweltmeister im Boxen wurde.

Boxer Afrika

Boxen in Afrika – Boxen Geschichte

Der erste Afrikaner, der eine Weltmeisterschaft gewann, war Louis Phal (besser bekannt als „Battling Siki“) aus dem Senegal, der 1922 in Paris Georges Carpentier durch K.o. schlug und damit den Weltmeistertitel im Halbschwergewicht errang. Sechs Monate später verlor Siki seinen Titel durch eine umstrittene Entscheidung gegen Mike McTigue, einen Iren, in Dublin am St. Patrick’s Day. Es sollte vier Jahrzehnte dauern, bis ein anderer Afrikaner – der nigerianische Mittelgewichts- und Halbschwergewichtsweltmeister Richard Ihetu (der als Dick Tiger“ kämpfte) – zu Weltruhm gelangte.

In der Zwischenzeit gab es in Afrika kaum einen administrativen Rahmen für den Profiboxsport, bis 1973 Vertreter von neun afrikanischen Nationen die Afrikanische Boxunion gründeten. Ein Jahr später, am 30. Oktober 1974, kämpften Muhammad Ali und George Foreman in Kinshasa, Zaire, um die Meisterschaft im Schwergewicht. Ali besiegte Foreman durch K.o. in der achten Runde und holte sich den Titel in einem Kampf von legendärem Ausmaß zurück, der als „Rumble in the Jungle“ bekannt wurde.

Frauen im Boxsport – Geschichte des Boxen

In der Antike traten Frauen nicht im Boxen (oder den meisten anderen Sportarten) an. Allerdings gab es im England des 18ten Jahrhunderts Boxkämpfe zwischen Frauen. Eine Pionierin des Boxsports war Elizabeth Wilkinson, die 1722 ihre Gegnerin Hannah Hayfield öffentlich zum Kampf herausforderte. Sechs Jahre später beendete sie ihre Karriere als Boxerin und verschwand in der Vergessenheit. Gegen Ende des Jahrhunderts war der Boxsport zur reinen Männersache geworden. Bei den Olympischen Spielen 1904 gab es Frauenboxen, allerdings nur als Schaukampf. Erst in den 1970er Jahren begannen Frauen ernsthaft für den Ring zu trainieren und zu kämpfen, obwohl sie es schwer hatten,
Kämpfe zu bekommen und vom Box-Establishment akzeptiert zu werden.

Die Fitness-Bewegung der 1980er Jahre trug jedoch dazu bei, dass der Boxsport für Frauen zugänglicher wurde. Klagen wegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts haben den Aufstieg des Frauenboxens, insbesondere in den Vereinigten Staaten, ebenfalls begünstigt. Klagen gegen Organisationen wie USA Boxing und das Golden Gloves Tournament, in denen Frauen das Recht einklagten, an Amateurkämpfen teilzunehmen, öffneten unabhängig vom Ausgang der einzelnen Klagen die Türen für weibliche Sportler.

Zulassung für das Frauen Amateurboxen

Bis 1993 hatte USA Boxing das Amateurboxen von Frauen zugelassen, und 1994 folgte die AIBA. In den 1990er Jahren erhielten Frauen auch in Kanada und in zahlreichen europäischen Ländern – darunter Russland, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland und Ungarn – eine Zulassung zum Boxen, und die Golden Gloves Organisation öffnete ihre Turniere für Frauen. Bei den Spielen 2012 in London wurde Frauenboxen als offizielle olympische Sportart anerkannt. Im Amateurboxen kämpfen die Frauen mit einigen wenigen Ausnahmen nach den Regeln des Männerboxens. Die Runden sind kürzer und Frauen tragen einen Brustschutz, wobei der Tiefschutz optional ist.

Auch der Einstieg ins Profiboxen ist für weibliche Kämpferinnen schwierig gewesen. Promoter wie Bob Arum und Don King begannen in den 1990er Jahren, weibliche Boxerinnen zu fördern, aber das Problem bestand darin, dass das Niveau der meisten Boxerinnen weit unter dem lag, was man als professionell bezeichnen konnte. Die Töchter berühmter Boxer – darunter Laila Ali (Muhammad Ali), Jacqui Frazier-Lyde (Joe Frazier) und Irichelle Durán (Roberto Durán) – traten ebenfalls in den Ring und stellten die wenigen erfolgreichen Boxerinnen wie Lucia Rijker und Christy Martin in Bezug auf Publicity und Preisgelder in den Schatten.

Doch wenn Publicity, Aussehen und Geld weiterhin wichtiger bleiben als boxerisches Können und Talent, könnte es durchaus sein, dass sich das Profiboxen der Frauen mehr und mehr zu einer kuriosen Show entwickeln wird. Kämpfe zwischen Männern und Frauen sind seltener und haben weitaus mehr Kontroversen ausgelöst als Kämpfe zwischen Frauen. Ein Kampf zwischen Männern und Frauen wurde 1999 in den Vereinigten Staaten von der Zulassungsbehörde des Staates Washington genehmigt.

Regeln, Organisationen, Techniken und Stile – Boxen Geschichte

Im internationalen Profiboxen gibt es keine allgemein anerkannte Kontrollinstanz. Diese Situation hat ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten, wo 1920 zwei Organisationen gegründet wurden: die National Boxing Association, eine private Organisation, und die New York State Athletic Commission, eine staatliche Behörde. Die geteilte Kontrolle führte dazu, dass die konkurrierenden Organisationen manchmal verschiedene Boxer gleichzeitig als Weltmeister anerkannten. In Europa war die International Boxing Union, die 1948 in die European Boxing Union umgewandelt wurde, der maßgebliche Verband.

In der Folgezeit wurden mehrere Versuche unternommen, alle großen Profiboxverbände dazu zu bewegen, der Bildung eines internationalen Dachverbands zuzustimmen, was jedoch wenig erfolgreich war. Anfang der 1960er Jahre wurde der World Boxing Council (WBC) gegründet, und die National Boxing Association änderte ihren Namen in World Boxing Association (WBA). Die Internationale Boxföderation (IBF) wurde 1983 gegründet, was die ohnehin schon verworrene Situation noch verschlimmerte. Seit den 1980er Jahren ist es üblich, dass es in den meisten Gewichtsklassen drei so genannte Weltmeister gibt, was zu einer erheblichen Verwässerung der Meisterschaftsklasse im Boxen geführt hat.

Das Fehlen eines einheitlichen Dachverbands hat auch die Bemühungen um eine Reform des Boxsports erheblich erschwert. Die chaotische Organisation des Sports macht es nahezu unmöglich, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie z. B. die Forderung nach strengen Qualifikationen für Ärzte am Ring, oder systemische Probleme zu ändern, die zu Korruption führen, wie z. B. die Praxis, dass diejenigen, die einen Kampf promoten, einen oder beide Boxer, die in diesem Kampf auftreten, managen dürfen. Wenn ein Promoter oder ein Kämpfer in einem Land mit einem Kampfverbot belegt wird, kann der Kampf an einen anderen Austragungsort verlegt werden, der von einer anderen Gruppe beherrscht wird, was die Umgehung der Vorschriften erleichtert.

Gewichtsklassen im Boxen – Boxen Geschichte

Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte die Popularität des Boxsports zur Bildung von anderen Gewichtsklassen als der Schwergewichtsklasse, um den Nachteil kleinerer Kämpfer zu beseitigen, die ihren Gegnern zu viel Gewicht zugestehen mussten. Einige dieser Gewichtsklassen hatten ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten, andere in Großbritannien.

Traditionell gab es im Männerboxen acht Gewichtsklassen – Boxen

Es kamen weitere Divisionen hinzu, so dass die Berufsverbände heute insgesamt 17 Gewichtsklassen anerkennen, deren aktuelle Bezeichnungen von den großen Boxverbänden im Jahr 2015 festgelegt wurden. Die Obergrenzen dieser Klassen sind wie folgt abgegrenzt:

Mindestgewicht, 105 Pfund (48 kg)
Leichtes Fliegengewicht, 108 Pfund (49 kg)
Fliegengewicht, 112 Pfund (51 kg)
Superfliegengewicht, 115 Pfund (52 kg)
Bantamgewicht, 118 Pfund (53,5 kg)
Superbantamgewicht, 122 Pfund (55 kg)
Federgewicht, 126 Pfund (57 kg)
Super-Federgewicht, 130 Pfund (59 kg)
Leichtgewicht, 135 Pfund (61 kg)
Superleichtgewicht, 140 Pfund (63,5 kg)
Weltergewicht, 147 Pfund (67 kg)
Superweltergewicht, 154 Pfund (70 kg)
Mittelgewicht, 160 Pfund (72,5 kg)
Supermittelgewicht, 168 Pfund (76 kg)
Leichtes Schwergewicht, 175 Pfund (79 kg)
Cruisergewicht, 200 Pfund (91 kg)
Schwergewicht, unbegrenzt

Bei allen Welt- und nationalen Titelkämpfen müssen die Gewichtsgrenzen strikt eingehalten werden, obwohl es den Kämpfern oft vertraglich gestattet ist, sich am Tag vor einem Kampf zu wiegen. Liegt ein Boxer über dem Limit, erhält er normalerweise eine kurze Frist, um das vorgeschriebene Gewicht zu erreichen. Gelingt es ihm dennoch nicht, wird der Kampf in der Regel fortgesetzt. Gewinnt der übergewichtige Boxer den Kampf, wird der Titel, um den er gekämpft hat, für vakant erklärt.

Im olympischen Amateurboxen sind die Gewichtsklassen für Männer wie folgt:

Leichtes Fliegengewicht, nicht mehr als 49 kg (108 Pfund)
Fliegengewicht, 115 Pfund (52 kg)
Bantamgewicht, 123 Pfund (56 kg)
Leichtgewicht, 132 Pfund (60 kg)
Leichtes Weltergewicht, 141 Pfund (64 kg)
Weltergewicht, 152 Pfund (69 kg)
Mittelgewicht, 165 Pfund (75 kg)
Leichtes Schwergewicht, 178 Pfund (81 kg)
Schwergewicht, 201 Pfund (91 kg)
Superschwergewicht, jedes Gewicht über 201 Pfund (91 kg)

Es gibt keine universelle Vereinbarung über die Gewichtsklassen im Profiboxen der Frauen, aber die Gewichtsklassen der Amateure sind:

Fliegengewicht, nicht mehr als 106 Pfund (48 kg)
Bantamgewicht, 112 Pfund (51 kg)
Federgewicht, 119 Pfund (54 kg)
Leichtgewicht, 126 Pfund (57 kg)
Leichtes Weltergewicht, 132 Pfund (60 kg)
Weltergewicht, 141 Pfund (64 kg)
Mittelgewicht, 152 Pfund (69 kg)
Leichtes Schwergewicht, 165 Pfund (75 kg)
Schwergewicht, 179 Pfund (81 kg)
Superschwergewicht, jedes Gewicht über 81 kg (179 pounds)
Das olympische Boxen der Frauen ist auf nur drei Gewichtsklassen beschränkt:

Fliegengewicht, 106 bis 112 Pfund (48 bis 51 kg)
Leichtgewicht, 123 bis 132 Pfund (56 bis 60 kg)
Mittelgewicht, 152 bis 165 Pfund (69 bis 75 kg)

Ring, Regeln und Ausrüstung – Boxen

Da es keinen allgemein anerkannten Weltverband für Profiboxen gibt, hat jedes Land seine eigenen Regeln, und in den Vereinigten Staaten gibt es in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedliche Regeln. Im Allgemeinen finden die Kämpfe in einem „Ring“ statt, der 5,5 bis 6,7 m (18 bis 22 Fuß) groß und von vier Seilen umgeben ist. Professionelle Kämpfe können für 4 bis 12 Runden von drei Minuten Dauer angesetzt werden, wobei bei Frauenkämpfen und bei einigen Kämpfen in Großbritannien zweiminütige Runden üblich sind. Seit den späten 1920er Jahren dauerten die Profimeisterschaftskämpfe traditionell 15 Runden, aber Ende der 1980er Jahre wurden die WBC-, WBA- und IBF-Meisterschaften auf 12 Runden angesetzt.

Ein Kampfrichter befindet sich mit den Boxern im Ring und leitet den Kampf. In einigen Ländern bewertet der Ringrichter den Kampf zusammen mit zwei Punktrichtern außerhalb des Rings. Der Kampfrichter nimmt nicht an der Wertung teil, und drei Offizielle am Ring bewerten den Kampf. Die Offiziellen geben jedem Boxer für jede Runde Punkte, und ein Boxer muss auf zwei der drei Wertungskarten gewinnen, um einen Entscheidungssieg zu erringen. Bei olympischen Kämpfen werten fünf Punktrichter den Kampf elektronisch, indem sie einen Knopf drücken, sobald ein Schlag einen Boxer getroffen haben soll. Ein Schlag wird nur dann als Treffer gewertet, wenn mindestens drei Punktrichter im Abstand von einer Sekunde auf ihre Knöpfe drücken. Die Boxer tragen gepolsterte Handschuhe mit einem Gewicht von 227 bis 283 Gramm (8 bis 10 Unzen).

Wann endet ein Boxkampf durch KO?

Ein Kampf endet durch K.o., wenn ein Boxer zu Boden gegangen ist und bis zum Erreichen von 10 Punkten nicht mehr aufstehen kann. Ein Kampf kann durch technischen K.o. (TKO) beendet werden, wenn ein Boxer nach Ansicht des Ringrichters (und manchmal des Ringarztes) nicht in der Lage ist, sich richtig zu verteidigen, wenn ein Boxer eine schwere Verletzung erlitten hat oder wenn ein Boxer oder seine Sekundanten entscheiden, dass er nicht weitermachen sollte. Ein Kampf kann auch durch eine Entscheidung beendet werden, wenn der Kampf die vorgesehene Anzahl von Runden erreicht hat und die Wertungsrichter den Sieger bestimmen.

Mehrere Bedingungen können dazu führen, dass ein Kampf unentschieden endet: Wenn alle drei Punktrichter beiden Kämpfern die gleiche Punktzahl geben, führt dies zu einem Unentschieden, ebenso wie wenn zwei von drei Punktrichtern den Gegnern die gleiche Punktzahl geben, unabhängig von der Wertung des dritten Punktrichters. Bei einem „No Contest“ wird der Kampf für ungültig erklärt, weil er vorzeitig und ergebnislos beendet wurde, z. B. weil einer der Teilnehmer aufgrund einer Schnittwunde, die durch einen versehentlichen Zusammenstoß der Köpfe zu Beginn des Kampfes verursacht wurde, nicht weiterkämpfen konnte. Ein Kampf kann auch mit einer Disqualifikation enden.

Die Regeln für das Amateurboxen sind in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Kontinentaleuropa ähnlich, unterscheiden sich aber erheblich von denen des Profiboxens. Amateurkämpfe dauern normalerweise drei Runden, und die Boxer tragen einen Kopfschutz. Bei den Olympischen Spielen in Sydney im Jahr 2000 wurden die Kämpfe von drei Runden à drei Minuten auf vier Runden à zwei Minuten umgestellt. Der Schiedsrichter überwacht nur das Boxen, während drei bis fünf Kampfrichter am Ring die Kämpfe bewerten. Im Amateurboxen werden die Regeln strenger durchgesetzt, und es kommt häufiger zu Disqualifikationen als im Profiboxen.

Boxtraining in Düsseldorf

Boxtechniken

Ein wirksamer Angriff hängt von der Fähigkeit ab, Schläge schnell und strategisch so zu platzieren, dass sie die Deckung des Gegners durchdringen. Zu den Verteidigungstaktiken gehören das Parieren oder Abwehren von Schlägen mit den erhobenen Armen und Handschuhen, das Ausweichen des Kopfes nach oben und unten („Wippen“) und zur Seite („Weben“) sowie das Beugen oder Drehen des Kopfes und des Oberkörpers aus der Schlagbahn.

Die Beinarbeit ist sowohl für den Angriff als auch für die Verteidigung wichtig. Die beiden allgemein anerkannten Stellungen sind „orthodox“ und „Southpaw” (Linkshänder). Bei der orthodoxen Haltung liegen die linke Hand und der linke Fuß vorn, bei der Linkshänder Haltung die rechte Hand und der rechte Fuß – die vordere Hand wird als Führungshand bezeichnet. Boxer, die eine orthodoxe Haltung einnehmen, sind in der Regel Rechtshänder und nutzen diese Hand für die Schlagkraft, während sie die linke Hand für Jabs und Haken verwenden.

Southpaw Boxer – Boxen

Umgekehrt sind Boxer, die eine Southpaw-Haltung einnehmen, in der Regel Linkshänder. In beiden Stellungen ist die führende Hand vor dem Körper nach vorne gestreckt, die andere Hand wird zum Schutz in der Nähe des Kinns gehalten, das Kinn ist vor die Brust gezogen, und die Schultern sind gebeugt. Es gibt individuelle Variationen.

Es gibt vier Grundschläge: den Jab, den Haken, den Aufwärtshaken und die gerade Rechte (gerade Linke für Linkshänder), die manchmal auch als „Cross“ bezeichnet wird. Alle anderen Schläge sind Abwandlungen dieser Grundschläge. Der Jab ist ein gerader Schlag, der mit der Führungshand ausgeführt wird, die sich direkt von der Schulter aus bewegt. Der Haken, der ebenfalls mit der Führhand ausgeführt wird, ist eine kurze seitliche Bewegung des Arms und der Faust, wobei der Ellbogen gebeugt und das Handgelenk im Moment des Aufpralls nach innen gedreht wird. Der Aufwärtshaken ist ein nach oben gerichteter Schlag, der mit beiden Händen aus der Richtung der Fußspitzen ausgeführt wird. Die rechte oder linke Gerade wird auf Schulterhöhe mit der hinteren Hand geworfen, in der Regel als Folge eines Schlags mit der anderen Hand.

Boxstile – Geschichte des Boxen

Beim Faustkampf lag die Betonung auf der Kraft des Schlags, da die Kämpfe in der Regel nur dann beendet wurden, wenn ein Kämpfer nicht mehr
weiterkämpfen konnte. Die Hände wurden in keiner bestimmten Position vor dem Körper gehalten, und Fußarbeit gab es praktisch nicht. Mit dem Aufkommen von gepolsterten Handschuhen und Kämpfen, die nach Punkten entschieden wurden, gewannen die Fähigkeiten des Boxens und die Fußarbeit an Bedeutung. James J. Corbett war das erste moderne Schwergewicht, das sich auf die Technik konzentrierte. Zehn Jahre, nachdem Corbett den Titel verloren hatte, zeigte der Schwergewichtsmeister Jack Johnson, dass auch er sowohl boxen als auch schlagen konnte. Der Schwergewichts-Champion Jack Dempsey erfreute sich großer Beliebtheit, weil er ein aggressiver Kämpfer mit einem explosiven Angriff war.

Dempsey kämpfte in der Hocke, wippte und schlängelte, um so wenig wie möglich von sich preiszugeben. Der Schwergewichts-Champion Joe Louis
perfektionierte den „Stalking“-Stil, eine Methode, bei der er seinen Gegner geduldig verfolgte, bis er in Reichweite kam, um schädliche Schläge
anzubringen.

Schnellstes Schwergewicht – Muhammad Ali – Boxen

Bis Muhammad Ali wurde von Schwergewichten nicht erwartet, dass sie sich schnell bewegen. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war Ali jedoch der schnellste und wohl auch geschickteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. Er tanzte im Ring herum, die Arme manchmal an der Seite baumelnd, die Beine bereit, ihn nach Belieben in Schlagdistanz zu bringen oder in sicher Distanz zu bringen. Ali besaß zwar keine verheerende Schlagkraft, aber seine Hände waren außergewöhnlich schnell, wodurch er viele Kämpfe dominierte. Obwohl der Stil nach wie vor eine Frage der individuellen Wahl ist, sind schnelle seitliche Bewegungen, eine gute Kopfabwehr, Schlagkombinationen und wirksame Gegenschläge zu einem großen Teil die wichtigsten Aspekte der modernen Boxtechnik geworden.

Bis Muhammad Ali wurde von Schwergewichten nicht erwartet, dass sie sich schnell bewegen. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war Ali jedoch der schnellste und wohl auch geschickteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. Er tanzte im Ring herum, die Arme manchmal an der Seite baumelnd, die Beine bereit, ihn nach Belieben in Schlagdistanz zu bringen oder in sicher Distanz zu bringen. Ali besaß zwar keine verheerende Schlagkraft, aber seine Hände waren außergewöhnlich schnell, wodurch er viele Kämpfe dominierte. Obwohl der Stil nach wie vor eine Frage der individuellen Wahl ist, sind schnelle seitliche Bewegungen, eine gute Kopfabwehr, Schlagkombinationen und wirksame Gegenschläge zu einem großen Teil die wichtigsten Aspekte der modernen Boxtechnik geworden.

Die 25 besten Boxer aller Zeiten – besten Rangliste – Boxen

Jede Rangliste der besten Kämpfer in der Geschichte des Boxens ist subjektiv. Die Auswahl der besten Athleten in jeder Sportart ist eine schwierige Aufgabe. In einer Einzelsportart wie dem Boxen ist sie noch schwieriger. Diese Rangliste wurde von unabhängiken Sportjurnalisten erstellt.

Viele werden sich wundern, dass Mike Tyson, Oscar de la Hoya, Roy Jones Jr. nicht auf den vorderen Plätzen sind.

Das sind populäre Boxer der letzten 30 Jahre, die aber in der etwa 100 jährigen Geschichte des modernen Boxsports auf den hinteren Rängen gelandet sind.

1. Sugar Ray Robinson

Der Begriff „Pound-for-Pound“ hat sich im Volksmund vor allem wegen Robinson eingebürgert, der in den 1940er- und 50er-Jahren in den Weltergewichts- und Mittelgewichtsklassen sein unvergleichliches Arsenal an Schnelligkeit und Kraft einsetzte. Er schlug eine Vielzahl von Konkurrenten und gewann fünfmal den Titel im 160-Pfund-Bereich. Bevor er sich den Gürtel im Mittelgewicht durch das „Massaker vom St. Valentinstag“ sicherte, war er ein Dämon im 147-Pfund-Bereich. Robinson, der in seinen ersten 123 Kämpfen nur einmal verlor, hätte Joey Maxim beinahe auch den Gürtel im Halbschwergewicht abgenommen, doch die sengende Hitze zwang ihn, auf seinem Hocker aufzugeben. Nach seinem zweieinhalbjährigen Rücktritt war Robinson (175-19-6) zwar keine Supermacht mehr, wurde aber dennoch von der Associated Press zum Kämpfer des 20. Jahrhunderts gewählt.

2. Muhammad Ali

Hätte es den Vietnamkrieg nicht gegeben, hätte Ali wahrscheinlich die brillanteste Karriere aller Zeiten vorzuweisen. Kein Schwergewicht war so flink mit den Händen und so schnell mit den Beinen wie Muhammad Ali in den 1960er Jahren. Zudem beherrschte er das Auspendeln des Oberkörpers derart gut, dass er kaum Treffer einstecken musste. Mit den tänzelnden, provozierenden Bewegungen zermürbter er seine Gegner, die er dann technisch förmlich zerlegte. Aber als Muhammad Ali sich weigerte, Soldat zu werden und sich öffentlich gegen den Vietnamkrieg äußerte, wurde er bis 1970 gesperrt. Danach zementierte er seine eigene Legende. Ali (56-5) setzte sich gegen seine Rivalen durch und schlug jeden, den es in den 70er Jahren zu schlagen gab. Ali 2.0 erreichte nie wieder die Fähigkeiten von Ali 1.0, aber seine Brillanz brachte George Foreman aus dem
Konzept und sein Wille brach Joe Frazier in Manila im wahrscheinlich größten Kampf der Boxgeschichte. Als dreifacher Champion wird Ali für alle Zeiten eine überragende Sportfigur sein.

3. Henry Armstrong

Neben dem Baseballspieler Babe Ruth, dem es 1927 gelang, 60 Homeruns zu schlagen, und dem achtfachen Olympiasieger, elffachen Weltmeister und Weltrekordhalter im 100-, 200-Meter-Lauf und der 100-Meter-Staffel Usain Bolt kann sich Armstrongs neunmonatige Erfolgssträhne von November 1937 bis August 1938 durchaus sehen lassen. „Homicide Hank“ erzielte 1937 ein Ergebnis von 27:0 (mit 26 K.o.) und gewann den Titel im Federgewicht. Im Jahr darauf eroberte der unerbittliche Angreifer den Gürtel im Weltergewicht von Barney Ross und gewann auch noch den Titel im Leichtgewicht. 1938 gab es im Boxsport acht Gewichtsklassen; Armstrong (151-21-9) hatte gleich drei Titel inne. Viele waren der Meinung, dass er 1940 auch den Mittelgewichtsgürtel bei hätte gewinnen müssen, aber der Kampf wurde als unentschieden gewertet. Davon unbeirrt, schlug Armstrong 16 Champions und verteidigte seinen Titel im Weltergewicht rekordverdächtige 19 Mal. Ein virtuoses Talent.

4. Harry Greb

Greb, der von vielen Ringexperten als der beste Mittelgewichtler aller Zeiten angesehen wird, räumte in den 1910er und 20er Jahren in mehreren Divisionen ab. Er ist der einzige Mann, der den späteren Schwergewichts-Champion Gene Tunney besiegt hat. Dies geschah einmal, und nach Ansicht der meisten anwesenden Pressevertreter hätte der erste Rückkampf zu Grebs Gunsten ausgehen müssen. Als 160-Pfund-Champion mit einem rauen, oft als schmutzig bezeichneten Stil kämpfte Greb regelmäßig gegen leichte Schwergewichte und besiegte Schwergewichtler, die Jack Dempsey besiegt hatten. Greb (105-8-3) besiegte auch den großen Mickey Walker im Mittelgewicht und rundete damit einen der vielseitigsten Lebensläufe in diesem Sport ab.

5. Willie Pep

Pernell Whitakers größter Konkurrent im Kampf um den Titel des Box-GOAT, Pep, setzte einen seidenweichen Stil ein, der Federgewichte jahrelang in Bedrängnis brachte. Auf seinem Weg zu einer 230-11-1-Bilanz gewann Pep seine ersten 63 Kämpfe. Pep, der bereits als Weltranglistenerster im Federgewicht galt, übernahm 1944 den 126-Pfund-Gürtel von Chalky Wright, der in die Hall of Fame aufgenommen wurde, und behielt ihn vier Jahre lang. Leider machten Verletzungen, die er sich 1947 bei einem Flugzeugabsturz zuzog, Pep schwächer und verwundbarer. Sandy Saddler nahm Pep 1948 den Gürtel ab, aber Pep gelang es, ihn im Kampf des Jahres 1949 zurückzuerobern und seinen Anspruch als einer der Giganten des Sports zu untermauern.

6. Roberto Duran

Als einer der härtesten Kämpfer der Boxgeschichte beherrschte Duran in den 1970er Jahren die Leichtgewichtsszene. El Cholo“ brachte es in seiner 33-jährigen Karriere auf 103-16 Siege, aber in den 70er Jahren stand es 54-1 für ihn. Duran war ein Warlord im Gewicht von 135 kg, doch seine größten Erfolge erzielte er im Weltergewicht. In ihrem ersten Kampf brachte er Sugar Ray Leonard dazu, sich mit ihm zu prügeln, und nahm Leonard den Gürtel in einem unterschätzten Klassiker ab – unterschätzt deshalb, weil der Rückkampf „No Mas“ für einen suboptimalen Duran eher schlecht lief. Sein Triumph von 1980 war jedoch einer der größten Siege in der Geschichte des Boxsports und gab den Ton an für einen zweiten Akt, der Titel im Junior-Mittelgewicht und im Mittelgewicht beinhaltete.

7. Joe Louis

Louis war der am längsten amtierende Schwergewichts-Champion und beherrschte den Boxsport, als dieser noch an der Spitze der amerikanischen Sporthierarchie stand. Der bösartige Puncher gewann den Gürtel 1937 und verteidigte ihn rekordverdächtige 25 Mal, wobei er unter anderem Billy Conn und Jersey Joe Walcott besiegte. Er schlug auch die fünf vorherigen Schwergewichtschampions aus, darunter Max Baer und Max Schmeling. Nachdem Schmeling Louis 1936 besiegt hatte, schlug „The Brown Bomber“ den Deutschen zwei Jahre später in dem wohl am meisten erwarteten Kampf der Boxgeschichte zu Boden. Die späten Niederlagen gegen Ezzard Charles und Rocky Marciano schmälern nicht das Vermächtnis eines der wichtigsten Kämpfer des Sports.

8. Benny Leonard

In einer Zeit, in der die Kämpfer weitaus aktiver waren als heute, ragen Leonards Zahlen heraus. Der am längsten amtierende Champion im Leichtgewicht (von 1917-25) beendete seine Karriere mit 85:5:1 Siegen und 69 K.o.-Siegen. Drei Niederlagen erlitt er vor seinem 21. Geburtstag, die vierte durch den Hall of Famer Jimmy McLarnin, nachdem Leonard aus dem Ruhestand zurückgekehrt war, und die fünfte durch eine Disqualifikation in einem Titelkampf im Weltergewicht, den er wahrscheinlich gewonnen hätte. Dazwischen war der aalglatte 5-Fuß-5-Boxer und Puncher unvergleichlich.

9. Sugar Ray Leonard

Leonard, der über ein überragendes Talent verfügt, wurde nach seiner olympischen Goldmedaille zum Gesicht des Boxsports nach Muhammad Ali. Leonards Siege im Weltergewicht gegen Wilfred Benitez, Roberto Duran (nach einer knappen Niederlage) und Thomas Hearns gaben ihm karrierebestimmende Momente, bevor er 26 Jahre alt wurde. Aber Leonards Blütezeit endete früh. Wäre die Augenverletzung nicht dazwischen gekommen, hätten wir es wahrscheinlich mit einem der fünf besten Kämpfer aller Zeiten zu tun. Leonard (36-3-1) hatte die Entscheidung gegen Marvin Hagler vielleicht nicht verdient, aber selbst gegen einen stark favorisierten Mittelgewichtler nach einer fünfjährigen Pause zu bestehen, zeigte, was für ein großes Arsenal der charismatische Star besaß.

10. Marvin Hagler

In einem Jahrzehnt, in dem es viele Action-Helden gab, war Hagler das Äquivalent im Boxsport. Der jahrelang gemiedene Kämpfer aus der Arbeiterklasse musste mit ansehen, wie ihm durch ein fingiertes Unentschieden der Titel im Mittelgewicht entzogen wurde. Kurz nach seinem Unentschieden 1979 gegen Vito Antuofermo begann Hagler (62-3-2) eine siebenjährige Titelverteidigung. In den 1980er Jahren hatte der bullige Linkshänder mehr Glück bei der Suche nach Gegnern, indem er natürliche Mittelgewichtler ausschaltete und die Legenden Roberto Duran und Thomas Hearns besiegte (eine entscheidende Boxszene). Obwohl Haglers Pechsträhne zurückkehrte, als Sugar Ray Leonard eine lange umstrittene Entscheidung erhielt, die zu Haglers Rücktritt führte, kann sich sein Lauf historisch gesehen durchaus sehen lassen.

11. Jack Johnson

Als erster Afroamerikaner, der den Schwergewichtstitel gewann, wurde Johnson zu einem der bedeutendsten Sportler des Landes. Jahrelang wurde ihm die Chance auf den Gürtel verwehrt, doch Johnson (77-13-14) besiegte Champion Tommy Burns mit Leichtigkeit. Anschließend besiegte er die ehemaligen Champions Bob Fitzsimmons und Jim Jeffries, der einen Kampf gegen Johnson abgelehnt hatte, als er in den 1900er Jahren Champion war. Johnson fügte Jeffries seine einzige Profi-Niederlage zu, doch der forsche Gürtelträger verbrachte daraufhin Jahre im Exil außerhalb der USA. Der 1,80 m große Champion verlor seinen Gürtel im Alter von 37 Jahren, sieben Jahre nachdem er ihn gewonnen hatte, durch einen K.o.-Sieg des 1,80 m großen Jess Willard in der 26.

12. Sam Langford

Langford, der einzige Nicht-Champion in dieser Liste, litt unter der Rassendiskriminierung im frühen 20. Jahrhundert. Jahrhunderts. Er erhielt nie die Chance, um einen Titel zu kämpfen, aber seine Karriere umfasst eine erstaunliche Vielseitigkeit. Der 1,70 m große Kanadier Langford (167-38-37) kämpfte gegen Schwergewichts-Ikone Jack Johnson und Leichtgewichts-König Joe Gans (ein Sieg); er schlug den späteren Mittelgewichts-Champion Tiger Flowers im Alter von 39 Jahren und zog gegen den späteren Weltergewichts-Champion Joe Walcott den Kürzeren. Der viel größere Johnson besiegte Langford 1906 durch Entscheidung, lehnte aber einen Rückkampf ab, nachdem er Champion geworden war. Dies ist einer der ultimativen Was-wäre-wenn-Athleten des amerikanischen Sports

13. Manny Pacquiao

Mit 40 Jahren ist Pacquiao immer noch ein Weltergewichtler der oberen Kategorie. Er gewann 1998 den Titel im Fliegengewicht. Nur ein Mann hat jemals Titel in mehr als sechs Gewichtsklassen gewonnen; Pacquiao (61-7-2) ist ein Champion in acht Klassen. Er trat gegen berühmte Zeitgenossen aus der Hall of Fame der unteren Gewichtsklassen an – Marco Antonio Barrera, Juan Manuel Marquez, Erik Morales – und besiegte sie insgesamt sechs Mal. Obwohl Floyd Mayweather Jr. auf seinen älteren Rivalen wartete und ihn besiegte, weist die Karriere des Filipino mehr Meilensteine und mehr Siege gegen Stars in ihrer Blütezeit auf. Pacquiaos Spitzenleistung, seine Langlebigkeit und sein unvergleichlicher Aufstieg haben dem Sport einen historischen Stempel aufgedrückt.

14. Ezzard Charles

Obwohl Moore länger durchhielt, schlug Charles – fünf Jahre jünger als Moore – ihn in jedem ihrer drei Kämpfe in den 1940er Jahren im Halbschwergewicht. Charles schlug vier 175-Pfund-Champions, kämpfte aber nie um diesen Gürtel. Obwohl er einer der größten Halbschwergewichtler aller Zeiten war, schlug sich Charles (89-25-1) auch als kleiner Schwergewichtler gut. Durch einen seiner beiden Siege über Jersey Joe Walcott in der Vierkampfserie gewann Charles den Schwergewichtstitel und schlug 1950 einen älteren Joe Louis. Charles hielt den Gürtel drei Jahre lang. Seine letzten Auftritte in der Königsklasse des Sports waren zwei Niederlagen gegen Rocky Marciano im Jahr 1954, von denen eine zum Kampf des Jahres gewählt wurde.

15. Archie Moore

Der „Old Mongoose“, der seine Karriere im Mittelgewicht begann, im Halbschwergewicht regierte und sich zu einem hochkarätigen Schwergewicht entwickelte, hat eine der einzigartigsten Karrieren im Boxsport hingelegt. Moore (184-24-10), der von 1940-61 zu den Top 10 seiner Gewichtsklasse gehörte, ist mit 130 K.o.-Treffern der beste Boxer aller Zeiten. Erst im Alter von 39 Jahren erhielt er einen Titelkampf. Nachdem er Joey Maxim besiegt hatte, stand Moore neun Jahre lang an der Spitze der 175-Pfund-Klasse. Seine Nebenbeschäftigung im Schwergewicht umfasste Kämpfe gegen Rocky Marciano (den er niederschlug), Floyd Patterson und Muhammad Ali. Moore besaß mit 48 Jahren einen Gürtel; es dauerte bis Bernard Hopkins, bis dieser Rekord fiel.

16. Pernell Whitaker

Zu seinen besten Zeiten nahezu unantastbar, ist „Sweet Pea“ wohl der größte Defensivkämpfer aller Zeiten. Der Linkshänder regierte im Leichtgewicht und Weltergewicht und setzte sich nach einem umstrittenen Unentschieden gegen Julio Cesar Chavez, der ihn gemieden hatte, an die Spitze der Pfund-gegen-Pfund-Liste. Whitaker (40-4-1) hielt Gürtel in vier Divisionen, wurde aber bei mehreren Gelegenheiten beraubt; selbst seine Niederlage gegen Oscar De La Hoya 1997 war umstritten. Drei von Whitakers vier Niederlagen kamen in seinen letzten vier Kämpfen, nachdem Drogenkonsum und Alter ihn geschwächt hatten. Der olympische Goldmedaillengewinner, der vielleicht nach fast 20 Jahren etwas in Vergessenheit geraten ist, war mehrere Jahre lang der beste Boxer.

17. Floyd Mayweather Jr.

Mayweather (50-0) ist einer der fähigsten Kämpfer der modernen Boxgeschichte und würde noch weiter oben stehen, wenn er nicht auf seinen ungeschlagenen Rekord fixiert wäre. Floyds Vernichtung von Diego Corrales, dem Top-Fighter im Gewicht von 130 Pfund, im Jahr 2001 gingen zwei Siege gegen einen erstklassigen Jose Luis Castillo voraus (obwohl er den ersten Kampf gegen Castillo wahrscheinlich verloren hat). Aber Mayweather entschied sich in seinen späten 20er Jahren für ungünstige Kämpfe; seine „Geld“-Jahre bestanden fast ausschließlich aus Begegnungen mit Rivalen zu idealen Zeiten. Der Fünffach-Champion mag gut genug gewesen sein, um seine Konkurrenten zu ihren besten Zeiten zu schlagen, aber die wiederholte Weigerung, sich selbst auf die Probe zu stellen, wirft ihn in der Geschichte des Boxsports zurück.

18. Joe Gans

Gans (120-8-9) war der erste Afroamerikaner, der einen Weltmeistertitel gewann. Er eroberte 1902 die Meisterschaft im Leichtgewicht und hielt sie in den folgenden sechs Jahren für eine unbestimmte Zeit (Angaben zum Boxen um 1900 sind oft schwer zu finden). Der entscheidende Kampf des Taktikers war jedoch der um den 135-Pfund-Titel. Gans besiegte seinen Hall of Famer-Kollegen Battling Nelson in einem 42-Runden-Slugfest. Obwohl er nach diesem zermürbenden Kampf zweimal gegen den jüngeren Nelson verlor, gilt der Box-Urvater als legendäres Leichtgewicht. Acht Monate vor dem Kampf gegen Nelson gewann er außerdem einen Gürtel im Weltergewicht.

19. Barney Ross

In einer Ära mit hochklassigen Gegnern konnte sich Ross mehr als behaupten. Ross (72-4-3), ein Schüler von Ray Arcel 40 Jahre vor Roberto Duran, war der dritte Kämpfer, der Titel in drei Gewichtsklassen gewann – Leichtgewicht, Junioren-Weltergewicht und Weltergewicht – und besiegte hochkarätige Gegner wie Tony Canzoneri und Jimmy McLarnin. Nachdem er Canzoneri 1933 die ersten beiden Titel abgenommen hatte und ein Jahr später McLarnin mit 147 Punkten entthronte, stand es 4:1 für Ross gegen diese Legenden. Er war vier Jahre lang Champion im Weltergewicht und trat nach einer Niederlage gegen den großen Henry Armstrong zurück.

20. Gene Tunney

Tunneys Karriere war nicht so berühmt wie die von Dempsey, aber er unterstrich sie mit zwei Siegen über seinen Top-Kollegen. Tunney (61-1-1) gilt als einer der besten Leicht- und Schwergewichtler im Boxsport. Er lieferte sich eine Fünfkampfserie mit dem Mittelgewichtler Harry Greb und übernahm den amerikanischen Gürtel im Gewicht von 175 Pfund von Battling Levinsky, bevor er in die Glamour-Division des Boxens aufstieg. Der methodische Boxer Tunney besiegte Dempsey und gewann seinen Titel durch einstimmige Entscheidung und trat nicht lange nach dem umstrittenen Rückkampf zurück, den Tunney ebenfalls durch UD gewann. Beide Kämpfe gegen Dempsey zogen mehr als 100.000 Fans an.

21. Jack Dempsey

Als einer der populärsten Athleten des frühen 20. Jahrhunderts begann Dempseys Reise zum Superstar mit einem brutalen K.o.-Sieg über den 240-Pfund-Schwergewichts-Champion Jess Willard im Jahr 1919. Als er Willard in der ersten Runde sieben Mal zu Boden schlug, zertrümmerte Dempsey den Kiefer des Champions. Obwohl Dempsey (55-6-8) seinen Gürtel erst 1926 abgab, nahm er sich nach seinem Zwei-Runden-Kampf gegen Luis Firpo drei Jahre Auszeit. Gene Tunney besiegte den aggressiveren Dempsey, um dessen Lauf zu beenden, und gewann dann den berüchtigten „Long Count“-Rückkampf, bei dem eine Regel aus Illinois Tunney zusätzliche Zeit zur Erholung von einem Niederschlag gewährte. Aber Dempsey bleibt eine Größe aller Zeiten.

22. Julio Cesar Chavez

Der verehrte Mexikaner mit der Vorliebe für unerbittliche Körperangriffe stand nach Mike Tysons Tokio-Reise jahrelang an der Spitze der Pfund-gegen-Pfund-Listen. Chavez (108-6-2) begann seine Karriere mit 88-0. Dazu gehörten Siege über Edwin Rosario, Hector Camacho und Meldrick Taylor. Das umstrittene Ende gegen Taylor, bei dem Richard Steele den Kampf zwei Sekunden vor Schluss beendete, als Taylor auf zwei Wertungszetteln in Führung lag, trübte einen Klassiker. Chavez‘ Siegesserie endete 1993 mit einem geschenkten Unentschieden gegen Pernell Whitaker, doch davor beherrschte er jahrelang die Junioren-Divisionen im Leichtgewicht, Leichtgewicht und Junior-Weltergewicht.

23. George Foreman

Foreman ist eine der furchteinflößendsten Persönlichkeiten der Sportgeschichte. Er hat die Schwergewichtsklasse mit Füßen getreten und wurde in weniger als vier Jahren zum Champion. Er schlug Joe Frazier und Ken Norton mit dem Bulldozer und verschaffte sich so eine Aura der Unbesiegbarkeit, die bis nach Zaire reichte. Muhammad Alis „rope-a-dope“-Legende mag etwas übertrieben sein, da er vor dem Knockout gewann, aber diese Nacht ruinierte Foremans Glanzzeit. Big Georges Wiedergeburt in den 1990er Jahren – er machte Evander Holyfield das Leben schwer und besiegte Michael Moorer, um mit 45 Jahren der älteste Schwergewichts-Champion zu werden – und seine Dominanz in den frühen 70er Jahren qualifizieren ihn jedoch zweifellos als einen der ganz Großen.

24. Rocky Marciano

Marciano konnte sich nicht besonders lange in den oberen Rängen seines Sports halten. 1951 tauchte er zum ersten Mal in der Top-10-Rangliste des Ring Magazine im Schwergewicht auf und trat 1955 nach seinem 49. Kampf zurück. Der Brockton Blockbuster“ beendete seine Karriere jedoch ungeschlagen und besiegte während seiner Titelverteidigung Größen wie Ezzard Charles, Jersey Joe Walcott und Archie Moore. Diese Kämpfer befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem absteigenden Ast, doch Marciano – ein harter Kämpfer und gefährlicher Puncher – stellte seine Qualitäten in drei aufeinanderfolgenden Kämpfen zum Kampf des Jahres unter Beweis.

25. Sandy Saddler

Sandy Saddler (144-16-2) ist vor allem für seine Vierkampfserie gegen den Defensivmagier Willie Pep bekannt. Er war der einzige Kämpfer, der den Meister im Federgewicht besiegen konnte, als dieser noch in Bestform war. Er schlug Pep dreimal k.o., das erste Mal 1948, als er sich den Gürtel des langjährigen 126-Pfund-Königs aneignete, und das dritte Mal leitete seinen Lauf an der Spitze der Division ein, der fast die gesamten 1950er Jahre andauerte. Der kräftige Boxer, der auch den Gürtel im Leichtgewicht gewann, behielt seinen Titel im Federgewicht bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1957.

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